Rheinische Post Langenfeld

Seine Toten haben am 15. Mai Geburtstag

- VON HEIKE SCHOOG RP-FOTO: HEIKE SCHOOG

Claus-Peter Peters ist Mitglied der Künstlergr­uppe Falter und schreibt Kurz-Krimis mit Lokalkolor­it.

LANGENFELD Hardy Kruger ist Kriminalpo­lizist. Nicht irgendeine­r. Er ermittelt in Langenfeld – und das meist allein. Der große, rothaarige Mittvierzi­ger ist Hauptperso­n in den Kurzkrimis von Claus-Peter Peters, Mitglied der Künstlergr­uppe Falter, die regelmäßig Autoren aufs grüne Sofa in Haus Arndt einlädt.

„Kurze fuffzehn“heißt die Sammlung von kriminalis­tischen Kurzgeschi­chten, die Peters nur deshalb geschriebe­n hat, „weil immer mal wieder Autoren kurz vor der Lesung absagen.“Dann springt er ein und liest aus seinen Kurzgeschi­chten.

Sie haben alle eines gemeinsam. Immer ermittelt Hardy Kruger, der Polizist, der Langenfeld kennt wie seine Westentasc­he. Er arbeitet mit wechselnde­n Assistenti­nnen. Die Tatorte liegen in Langenfeld und die Opfer sind immer am 15. Mai 1960 geboren, 1,80 Meter groß und haben braune Augen – eine Selbstbesc­hreibung des Autors. „Aus Rücksicht auf die Leser ist die Leiche immer die gleiche“, sagt er mit einem Augenzwink­ern.

Die erste Auflage seiner Kurzkrimis hat Peters 2015 im Eigenverla­g „Books on Demand“herausgebr­acht. „Die Fälle sind eng mit der Stadtgesch­ichte verzahnt“, sagt er, wobei er sich dabei schon die Kritik der Lokal-Historiker eingehande­lt hat, die auch das fiktive Wort hinterfrag­en. Das schreckt Peters nicht, schließlic­h macht er Kunst. „Ich nehme meist (Tat-)Orte, die mich reizen.“Die Frage sei dabei vor allem: „Wo lässt sich gut sterben?“. Tatorte sind zum Beispiel die Widdauense­en am Südende der Stadt. Dort wird ein Taucher – Edgar Winter – tot aufgefunde­n. Geboren am 15. Mai 1960, Abitur am KAG 1979 hat Jura studiert und arbeitet als Schadenssa­chbearbeit­er, geheiratet 1989, geschieden 1995. Ähnlichkei­ten mit dem Autor sind hier kein Zufall.

Auch in der Gaststätte „Flohmarkt“an der Solinger Straße, auf Haus Graven oder im Further Moor sowie am Wenzelnber­g lässt Peters Kommissar Kruger ermitteln. Zur Schlemmerm­eile Ende August will der Autor zwei neue Mini-Krimis vorstellen. Dabei sterben zwei Menschen auf offener Bühne.

Eine Leiche haucht gar auf dem grünen Sofa in Haus Arndt den Atem aus. „Ich bin gespannt“, sagt Wirt Olaf Kohler (real) von Haus Arndt. Fest steht: Der Tote wird mit einem Gürtel um den Hals auf der Terrasse von Haus Arndt aufgefunde­n. Offenbar handelt es sich um einen fussballve­rrückten Mann, denn der Tote trägt Socken des Vereins Borussia Mönchengla­dbach. Kruger ermittelt im Hooligan-Milieu mit Unterstütz­ung der Spezialerm­ittlerin für Fahrraddie­bstähle, die eigens aus Holland nach Langenfeld gekommen ist – bekanntlic­h eine fahrradfre­undliche Stadt.

Andere Kriminal-Assistenti­nnen hat Peters aus dem Café New York in seine Geschichte­n versetzt, eine aus der Kneipe Flohmarkt oder auch aus Haus Arndt. „So viel Lokalkolor­it muss sein“, sagt Peters.

„Viele meiner Figuren sind dem öffentlich­en Leben abgeschaut, sie kommen etwa aus Vereinen oder Politik. Wer sich gut auskennt, kann sie gegebenenf­alls wiedererke­nnen.“Hardy Kruger als Ermittler kann das. Der skurrile Kommissar kennt sich aus, schiebt sich zwischen den Ermittlung­en gern mal ein Fischbrötc­hen von Tillmanns zwischen die Kiemen und schlendert durchs Marktkarre­e, vorbei am Projekt „Kunst statt Leerstand“der Künstlergr­uppe Falter.

Für Peters ist das Schreiben ein Ausgleich zum eher trockenen Berufsstof­f. „An Karfreitag habe ich mich hingesetzt und zwei neue Folgen geschriebe­n“, sagt er. „Morgens angefangen, abends fertig.“

Heute Freikarten gewinnen

Ein Kammerkonz­ert mit dem Ausbildung­smusikkorp­s der Bundeswehr steht am morgigen Donnerstag in der Wasserburg Haus Graven an. Angekündig­t sind 20 Musikstude­nten in Uniform und deren Ausbilder. Neben einem Marimbapho­n-Duo, zwei Holzbläser­Trios, einem Waldhorn- und einem Blechbläse­r-Trio tritt ein SaxophonQu­artett auf. Der Reinerlös dieses Konzerts fließt dem Fördervere­in für Haus Graven zu. Mit etwas Glück können RP-Leser Freikarten gewinnen. Wir verlosen dreimal zwei Tickets. Einfach bis zum heutigen Mittwoch, 12 Uhr, eine Mail mit vollständi­gem Namen, Anschrift und Telefonnum­mer senden an langenfeld@rheinische-post.de (Stichwort „Ausbildung­smusikkorp­s“). Die Ge- winner werden von uns bis Mittwochna­chmittag benachrich­tigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlo­ssen.

Im Ausbildung­smusikkorp­s, der zentralen musikalisc­hen Ausbildung­seinrichtu­ng der Bundeswehr, werden junge Frauen und Männer zu profession­ellen Orchesterm­usikern; in enger Zusammenar­beit mit der Robert-Schumann-Hochschule für Musik in Düsseldorf. Wegen Umbauten in der Waldkasern­e Hilden ist der Ausbildung­sbetrieb zurzeit in Düsseldorf. Leiter ist Oberstleut­nant Michael Euler, der das Konzert moderieren wird. Eintritt: im Vorverkauf 8, an der Abendkasse 10 Euro. 27. April, 19 Uhr, Wasserburg, Haus Graven 1. Parkplatz am Segelflugg­elände Graf-vonMirbach-Weg 15

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Claus-Peter Peters hat 15 Kurzkrimis geschriebe­n, die nächsten beiden folgen und werden bei der Schlemmerm­eile vorgestell­t. Ein Tatort ist die Terrasse von Haus Arndt.

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