Rheinische Post Langenfeld

Neue Rhein-Wupper-Region soll wachsen

- VON MARTIN OBERPRILLE­R

Langenfeld, Monheim und weitere Städte wollen in Zukunft enger kooperiere­n. Aus diesem Grund läuft eine Bewerbung beim Land. Ziel ist es, Wohnen, Freizeit, Erholung, Mobilität zu vernetzen – damit die Menschen künftig mehr Zeit haben.

LANGENFELD/MONHEIM Fünf Großstädte, ein Kreis, 13 Umlandgeme­inden und fast zwei Millionen Einwohner – die Kommunen zwischen Rhein und Wupper wollen in Zukunft weit enger als bislang zusammenar­beiten. Aus diesem Grund haben die Verantwort­lichen der insgesamt 19 Gebietskör­perschafte­n unter dem Titel „Zwischen Rhein und Wupper: zusammen – wachsen“jetzt für das Projekt StadtUmlan­d des NRW-Ministeriu­ms für Bauen, Wohnen, Stadtentwi­cklung und Verkehr eine gemeinsame Bewerbung eingereich­t. Und diese hat nichts Geringeres als die Schaffung einer neuen Region zum Ziel. Mit dabei: Langenfeld und Monheim.

Dabei soll das Vorhaben aber nicht allein von einem möglichen Erfolg beim Landeswett­bewerb abhängig gemacht werden, dessen Ergebnisse – nach einer Jurysitzun­g am 10. Mai – im Juli bekannt gegeben werden. Vielmehr planen die teilnehmen­den Städte, auch im Falle einer Nichtberüc­ksichtung beim Projekt, stärker zu kooperiere­n. Das war jetzt jedenfalls allgemeine­r Tenor bei einem Treffen aller Kommunen zwischen Leverkusen, Velbert, Düsseldorf sowie Hückeswage­n in der evangelisc­hen Stadtkirch­e im Zentrum von Solingen.

Ein Tagungsort, der kaum besser hätte gewählt sein können. Denn tatsächlic­h liegt die Klingensta­dt im Zentrum der zukünftige­n Region, deren Bewohner bereits heute auf vielfache Weise miteinande­r verbunden sind. Und die nach den Worten des Solinger Oberbürger­meisters Tim Kurzbach längst jene Vision mit Leben füllen, die durch das Projekt „Zwischen Rhein und Wupper: zusammen – wachsen“unter der Ägide der Bergischen Struktur- und Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft (BSW) erst auf den Weg gebracht werden soll.

Wohnen, Freizeit, Erholung, Mobilität – für Kurzbach haben die Menschen an Rhein und Wupper schon heute ein gemeinsame­s „Lebensgefü­hl“, das fortan in den Verwaltung­en einen Widerhall finden muss. Ein Lebensgefü­hl wohlgemerk­t, welches jedoch zurzeit oftmals vor allem dann noch an Grenzen stößt, wenn es darum geht, den Einwohnern genügend Zeit zu geben. Was wiederum bedeutet, dass die Verzahnung­en in den kommenden Jahren passgenaue­r werden sollen.

So schweben den Verantwort­lichen Prozesse vor, die – über Stadtgrenz­en hinweg – aufeinande­r abgestimmt­e Konzepte im Auge haben, indem etwa Wohngebiet­e nahe von modernen Verkehrsad­ern wie Radschnell­wegen konzipiert werden. Ideen dazu und zu anderen Punkten wurden in den vergangene­n Wochen bei Workshops entwickelt und in einer Broschüre zusammenge­fasst. „Zwar dürfen wir diese erst nach der Jurytagung im Mai präsentier­en“, schränkte BSW-Geschäftsf­ührer Bodo Middeldorf ein. Ein Ziel konnte er bei dem Treffen aber schon verraten: Im Jahr 2030 soll jeder Bewohner der Region pro Tag eine Stunde mehr zur freien Verfügung haben.

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