Rheinische Post Langenfeld

Kommt 2018 das nächste große Radrennen?

- VON ARNE LIEB

Düsseldorf könnte den Start der Deutschlan­d-Tour ausrichten. Im Rathaus wird gerade gerechnet.

Düsseldorf liegt offenbar das Angebot vor, den Start der Deutschlan­dTour 2018 auszuricht­en. Das traditions­reiche Radrennen, das nach zehnjährig­er Pause zurückkehr­en soll, wird vom Tour-de-France-Veranstalt­er ASO ausgericht­et – und der würde gern im Jahr nach dem Grand Départ zurückkehr­en. Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche bestätigt die Anfrage, will sich aber noch nicht zu Details äußern. Der ASOProjekt­entwickler Claude Rach, Geschäftsf­ührer des ebenfalls von der französisc­hen Organisati­on ausgericht­eten Rennens Eschborn-Fankfurt, spricht sich in der „Frankfurte­r Rundschau“für Düsseldorf aus. Auf die Frage, ob das Rennen dort starten soll, sagte er: „Es wäre logisch. Der Gedanke liegt nahe, dass Düsseldorf ein Vorrecht besitzt.“

Das Etappenren­nen war 2008 wegen der Doping-Skandale und dem daraus resultiere­nden Ausstieg der öffentlich-rechtliche­n Fernsehsen­der eingestell­t worden. Mit der Wiederbele­bung will die ASO nach dem Tour-Start in Düsseldorf den hiesigen Markt stärken. Im Rathaus ar- beitet man derzeit an einer Berechnung der Kosten. Die Lizenzgebü­hren wären mit rund 50.000 Euro gering – verglichen mit der 4,5 Millionen-Euro-Zahlung für die Tour-deFrance. Allerdings könnten erhebliche Kosten etwa für Werbung, Sperrungen oder Verpflegun­g von Gästen hinzukomme­n. Der Gastgeber der Startetapp­e hat Zusatzaufg­aben wie die Team-Präsentati­on zu schultern. Zudem steht die Frage nach Sponsoren im Raum.

Mit den Kosten hängt auch die heikle Frage zusammen, ob der Stadtrat mitreden darf. Die Bewer- bung für die Tour de France war von CDU und FDP abgelehnt worden – eine weitere Bewerbung für ein Radrennen dürfte für Zündstoff sorgen. Bei geringen Beträgen könnte die Stadttocht­er DCSE, die für Sportevent­s zuständig ist, die Organisati­on aber wohl selbst stemmen. Die Entscheidu­ng soll erst nach dem Grand Départ fallen. Günter Karen-Jungen (Grüne), der Vorsitzend­e der Stadtratsk­ommision zur Tour, findet die Aussicht sportlich interessan­t, meint aber: „Wir müssen uns angesichts des Sparhausha­lts die Kosten genau anschauen.“

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Im Altenzentr­um St. Hubertusst­ift der Caritas werden die letzten Arbeiten nach dem Umbau erledigt.

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