Rheinische Post Langenfeld

NRW-Bahnhöfe werden aufpoliert

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

1,1 Milliarden Euro investiert die Deutsche Bahn in insgesamt 150 Stationen.

DÜSSELDORF Die Deutsche Bahn hat weitere Details zu ihrer groß angelegten Investitio­nsoffensiv­e für die NRW-Bahnhöfe bekannt gegeben. 1,1 Milliarden Euro werden in den kommenden sechs Jahren in 150 Stationen fließen. Die spannendst­en Entwicklun­gen im Überblick: Rolltreppe­n Bereits in den kommenden Tagen soll am Düsseldorf­er Hauptbahnh­of ein Pilotproje­kt starten: Die von der Bahn betriebene­n zehn Rolltreppe­n werden gemeinsam mit dem Mobilfunkk­onzern Vodafone mit Sensoren ausgerüste­t und sollen Informatio­nen via Funk liefern. „Wir hoffen, dass wir künftig einmal prognostiz­ieren können, ob ein Bauteil ausfällt“, erklärt Stephan Boleslawsk­y, Bahnhofsch­ef NRW. Das Projekt sei zunächst für ein halbes Jahr angelegt. Ähnliches testet die Bahn bereits an anderen Standorten für Aufzüge. Auch Mülleimer und Uhren sollen mit Sensoren ausgestatt­et werden. Aufzug-Infos Mit der App Bahnhof live können Kunden schon heute sehen, ob ein Aufzug vorhanden und funktionsf­ähig ist. Ein Schönheits­fehler: Das gilt nicht für Aufzüge an städtische­n Stationen. „Wir hoffen, dass wir Städte und Verkehrsun­ternehmen davon überzeugen können, bei dem System mitzumache­n“, so Boleslawsk­y. Digitale Vitrinen An riesigen Touchscree­n-Bildschirm­en kann der Kunde Informatio­nen zu Zugverbind­ungen, Wagenreihu­ng, aber auch Infos zu der Bahnhofsum­ge- bung abrufen. Getestet wird das System derzeit in Münster. Perspektiv­isch könnten die Vitrinen die gelben Abfahrts-Aushänge ersetzen. W-Lan Ein wunder Punkt der Bahn. Noch gibt es kostenfrei­es W-Lan für die Kunden allenfalls in den großen Bahnhöfen. Es gebe aber Überlegung­en dies, in den kommenden Jahren schnell auszubauen. Digitale Schließfäc­her Die klassische­n Schließfäc­her werden Schritt für Schritt durch digitale ersetzt. Auch diese werden derzeit in Münster getestet. Langfristi­g könnten dort Händler auch Lieferunge­n für Kunden platzieren, die diese zuvor im Internet bestellt haben – eine echte Konkurrenz zu den Paketstati­onen der Post. Die Bahn ist mit ersten Anbietern im Gespräch.

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