Rheinische Post Langenfeld

Bayer setzt auf den Matchball-Faktor

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Die Frage, die Bayer 04 morgen in Ingolstadt klären kann, ist vergleichs­weise simpel: Kann sich die Werkself mit einem Sieg aus der Abwärtsspi­rale befreien, oder reißt der Vorletzte das Team von Trainer Tayfun Korkut noch tiefer hinein?

LEVERKUSEN Grund zu Feiern hatten Tayfun Korkut und Bayer 04 in den vergangene­n zwei Monaten kaum. In acht Bundesliga-Partien als Chef der Werkself sammelte der 43-Jährige gerade einmal 0,75 Punkte im Schnitt. Mehr als ein 2:0-Erfolg beim Schlusslic­ht Darmstadt sowie drei Unentschie­den sprangen bislang nicht heraus – trotz aller Versicheru­ngen, endlich begriffen zu haben, was für den Verein auf dem Spiel steht. Zum Vergleich: Ex-Trainer Roger Schmidt, den der Werksklub Anfang März entließ, holte in dieser Saison immerhin 1,23 Punkte pro Spiel. Und selbst Robin Dutt, dessen vermeintli­ch schlechte Bilanz noch immer vielen Bayer-Fans sauer aufstößt, sammelte 2011/2012 durchschni­ttlich 1,43 Punkte – und damit deutlich mehr als Korkut.

Die nächste Chance, die Statistik aufzubesse­rn, erhält der Coach der Werkself morgen. In Ingolstadt (15.30 Uhr) könnte Bayer 04 mit einem Sieg beim Vorletzten zumindest das Szenario eines direkten Abstiegs ad acta legen. Bei einer Niederlage im ersten von drei Matchball-Spielen würde sich die ohnehin angespannt­e Situation unterm Bayer-Keuz nochmals zuspitzen. Sollte Bayer verlieren, hätte der Champions-League-Achtelfina­list zwei Spiele vor Saisonende nur noch vier Punkte Vorsprung auf den FCI. Sogar der direkte Abstieg wäre damit noch möglich.

Nach dem indiskutab­len 1:4 gegen Schalke hatte Leverkusen­s Sportdirek­tor Rudi Völler von Korkut gefordert, dass dieser diejenigen Spieler „herausfilt­ern“müsse, die nicht mit der Situation umgehen könnten. Doch Korkut hatte in den vergangene­n Tagen niemanden

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