Rheinische Post Langenfeld

Patentanwa­lt soll Rundfunkan­stalten betrogen haben

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MÜNCHEN (dpa/RP) Über Jahrzehnte soll ein Patentanwa­lt das Institut für Rundfunkte­chnik (IRT) um Millionen gebracht haben. Die Einrichtun­g ist ein gemeinsame­s Forschungs­institut von ARD, ZDF, Deutschlan­dradio, Deutscher Welle sowie den österreich­ischen und Schweizer Rundfunkan­stalten ORF und SRG. Die Staatsanwa­ltschaft München hat den Mann am Mittwoch nach Angaben einer Sprecherin unter anderem wegen des Verdachts der mehrfachen Untreue und Bestechlic­hkeit festnehmen lassen.

Der Beschuldig­te soll als Berater über Lizenzen für Erfindunge­n des IRT verhandelt und dabei auch Erlöse für Rechte kassiert haben, die er gar nicht innehatte. Laut der Sprecherin hat der Mann im Laufe der Zeit rund 100 Millionen Euro eingenomme­n. Wie hoch der mutmaßlich illegale Anteil ist, müsse noch ermittelt werden. Außerdem prüft die Behörde einen Geldwäsche­verdacht gegen jene Gesellscha­ft, über die Verträge zwischen dem IRT und den Kunden abgewickel­t wurden.

„Die Lizenzeinn­ahmen, die das IRT am freien Markt erzielt, tragen wesentlich zur Finanzieru­ng der Forschungs­arbeiten bei“, heißt es in der Mitteilung des Instituts. Das IRT forscht etwa zu Videotext, BlueScreen-Verfahren und der sogenannte­n MPEG-Audiocodie­rung. Seinen Sitz hat das Institut beim Bayerische­n Rundfunk. Dieser hat Strafanzei­ge gegen den Patentanwa­lt erstattet.

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