Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 5. Mai 2004

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Der Käufer wollte lieber anonym bleiben. Wer bei der Auktion von Sotheby´s in New York am 5. Mai 2004 die Rekordsumm­e von 104,2 Millionen USDollar für das Gemälde „Junge mit Pfeife“bezahlt hat, sollte unbekannt bleiben. Das 1905 von Pablo Picasso gemalte Bild stieg damit in die Riege der teuersten Gemälde aller Zeiten auf. Es war das erste, für das umgerechne­t ein Preis von mehr als 100 Millionen US-Dollar gezahlt wurde. Es zeigt einen jungen Mann im blauen Anzug. Vermutlich handelt es sich um einen Handwerker, den Picasso im Künstlervi­ertel Montmartre in Paris kennengele­rnt hatte. Kunsthisto­riker bezeichnen es als eines der wichtigste­n Werke des Künstlers, es markiert wie kein anderes die Grenze seiner blauen zur rosafarben­en Periode. Schon die Zeitgenoss­en hielten „Junge mit Pfeife“für eines von Picassos Meisterwer­ken und so ist es nicht verwunderl­ich, dass es in der Liste der teuersten Gemälde auftaucht. Diese Liste wird etwa seit den 1980er Jahren geführt, in denen erste Rekordprei­se für Werke der Malerei erzielte wurden. Den Anfang machte unter anderem ein Bild der „Sonnenblum­en“-Serie von Vincent van Gogh, für das ein Käufer 1987 rund 40 Millionen US-Dollar zahlte. Bis 1990 stiegen die Preise, dann gingen sie aufgrund der allgemeine­n Rezession zunächst wieder zurück. Der Verkauf von Picassos „Junge mit Pfeife“läutete 2004 einen neuen Preisboom ein.

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TEXT: JENI / FOTO: DPA

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