Rheinische Post Langenfeld

Hannelore Kraft als versierte Moderatori­n

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

Die Ministerpr­äsidentin interviewt­e gestern Abend in Mettmann die Landtagska­ndidaten der SPD. Sie hatte ein Heimspiel vor 300 Gästen.

METTMANN Eine Stunde vor Veranstalt­ungsbeginn kam Hannelore Kraft in ihrer gepanzerte­n Dienstlimo­usine und Begleitfah­rzeug in die Kreisstadt. Im Bistro Laubfrosch wurde der Fahrplan für die Wahlkampfv­eranstaltu­ngen in der Neandertal­halle festgelegt. Zusammen mit den Kandidaten Manfred Krick, Volker Münchow, Elisabeth-MüllerWitt und Jens Geyer besprach man die Themen, die später auf dem Podium diskutiert wurden. Die Polizei war mit Beamten in Zivil und Uniform in und an der Neandertal­halle im Einsatz und sondierte die Lage. „Alles ruhig“, lautete der Kommentar von Hauptkommi­ssar Frank Lietzow.

Während die Jusos vor der Halle heiße Waffeln bucken und verteilten, kamen die Gäste der Wahl- kampfveran­staltung in die Halle. Unter ihnen war Erich Seier (80) aus Velbert. Er ist seit 42 Jahren SPDMitglie­d und wollte Hannelore Kraft mal live und nicht nur im Fernsehen erleben. „Sie ist betont sachlich und bleibt immer auf dem Teppich“, sagte er. Seit drei Monaten ist Isabelle Heitmann (28) aus Gruiten Mitglied in der SPD. „Ich bin da, weil ich andere SPD-Mitglieder kennen lernen möchte. Außerdem beeindruck­t mich das souveräne Auftreten von Hannelore Kraft.“

Hainer Vollmer (56) aus Velbert ist kein Genosse. Er hatte sich als „interessie­rter Bürger“einige Fragen überlegt, die er der Ministerpr­äsidentin später stellen wollte. Dabei ging es ihm um die Schulzeit bis zum Abitur (G8 oder G9), um bezahlbare­n Wohnraum und um die Frage, wie man mehr Lehrer und mehr Polizei bezahlen will. Ange- führt von Kerstin Griese, MdB, betrat Hannelore Kraft unter großem Beifall die Neandertal­halle. Zur Begrüßung spielte die Gruppe „Sternentro­mmler - die Stars“der paritätisc­hen Einglieder­ungshilfe aus Solingen. Nach einem Gruppenfot­o mit Kraft wurde es dann ernst: Manfred Krick beispielsw­eise berichtete von einem Besuch in einem Mehrgenera­tionenhaus in Erkrath. Hannelore Kraft interviewt­e ihn und die anderen Kandidaten („Manfred, du musst näher ans Mikro“.) Und zwar präzise und auf den Punkt. Sie selbst streute dabei geschickt ihre eigenen Vorstellun­gen und Ziele in die Diskussion ein. So verteidigt­e sie die von ihr avisierte Regelung, 30 Wochenstun­den in der Kita kostenfrei zur Verfügung zu stellen. „Mehr können wir derzeit nicht finanziere­n“. Der Besuch in Mettmann war ein Heimspiel für Hannelore Kraft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany