Düsseldorf rückt für Fortuna zusammen
Vor dem wichtigen Duell mit Aufsteiger Würzburg heute Mittag hat der Zweitligist viel Rückenwind aus der ganzen Stadt erhalten. Entstanden ist er aus der Abstiegsangst, die wegen der erstaunlichen Parallelen zu 2013 aufgekommen ist.
DÜSSELDORF Im Grunde müsste sich ein Fan des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf gar keine allzu großen Sorgen machen. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel steht auf Tabellenplatz 14, ist in der aktuellen Saison noch kein einziges Mal auf einem Abstiegsrang gewesen, hat zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16 und darf zwei der drei noch ausstehenden Saisonspiele zu Hause gegen mitgefährdete Teams austragen. Alles okay also – wenn da nicht die unerklärliche Heimschwäche und die bösen Erinnerungen an das Frühjahr 2013 wären.
Dass Fortuna seit dem 21. Oktober (4:0 gegen Arminia Bielefeld) in der eigenen Arena keinen „Dreier“mehr einfuhr, macht den Anhängern dabei sogar noch weniger Sorgen, denn irgendwann muss diese schwarze Serie ja einmal reißen. Und wann, wenn nicht heute (Anstoß 13 Uhr) gegen Aufsteiger Würzburger Kickers, der im Kalenderjahr 2017 überhaupt noch nicht gewonnen hat? Schauerlicher sind die Gedanken an die Vergangenheit. Vier Jahre ist es erst her, da stiegen die Düsseldorfer aus der Bundesliga ab, nachdem sie 33 Spieltage lang nie schlechter als auf Platz 15 dagestanden hatten, im Saisonfinale aber noch zwei Ränge abrutschten.
Diese bitteren Erinnerungen sind es, die die Fußballfreunde in der Landeshauptstadt zusammenrücken ließen, auch wenn diese in den vergangenen Monaten oft der Arena ferngeblieben sind. „Nicht wieder wie 2013“– diese Worte hört man wie ein Mantra. Und während andernorts unzufriedene Fans zu Busblockaden und Schimpftiraden greifen, stellen sich die Düsseldorfer voll hinter ihren Klub.
Nicht kritiklos, versteht sich: In Foren und sozialen Netzwerken wird schon die Unzufriedenheit darüber deutlich, dass die Truppe zuletzt sechsmal in Folge sieglos blieb und nach einer lange Zeit entspannten Umbruch-Saison doch noch einmal in Abstiegsgefahr geriet. Die überwiegende Mehrheit stellt jedoch ihren Unmut für das gemein- same Ziel zurück, will ihren Beitrag zum Klassenerhalt leisten. „Unsere Liebe ist euer Antrieb“, hieß es auf einem riesigen Transparent im jüngsten Auswärtsspiel in Hannover (0:1), über Hauptverkehrsstraßen hängen seit gestern Plakate mit der Aufschrift: „Alle(s) für Fortuna – Samstag, 13 Uhr“, Oberbürgermeister Thomas Geisel ließ ebenso eine Vereinsflagge am Rathaus hissen wie der Deutsche GewerkschaftsBund an seinem Gebäude. Zudem erfährt die Aktion des Vereins, bei der jeder Dauerkarteninhaber vier weitere Fans zu verbilligten Preisen mit ins Stadion nehmen kann, gro-