Rheinische Post Langenfeld

Köln siegt im Schützenfe­st

- VON PATRICK SCHERER

Die Geißböcke schlagen in einem kurzweilig­en Spiel Werder Bremen 4:3.

KÖLN Das war ein Spektakel. Im letzten Freitagabe­ndspiel der FußballBun­desliga-Saison bekamen die Zuschauer einiges für ihr Geld geboten. Der 1. FC Köln gewann die höchst unterhalts­ame Partie gegen Werder Bremen am Ende mit 4:3. Damit sind die Domstädter wieder mitten im Rennen um die EuropaLeag­ue-Plätze. Der „Effzeh“verdrängte Werder von Rang sechs. Morgen kann noch der SC Freiburg vorbeizieh­en.

Nachhaltig­e Weichenste­llungen für die Zukunft verkündete der Kölner Klub bereits am Nachmittag. Die Vereinsfüh­rung hatte sich zuvor mit Spitzenpol­itikern der Stadt getroffen, um einen angedachte­n Stadionaus­bau zu diskutiere­n. Das Ergebnis: Es wird eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben, in der untersucht wird, ob es möglich ist, das Stadion in Müngersdor­f von 49.968 auf 75.000 Plätze zu erweitern.

Auch sportlich gab es Neuigkeite­n. Der Verein verlängert­e den Vertrag mit Talent Lukas Klünter (20) bis 2020. Gegen Bremen lief der Rechtsvert­eidiger zum sechsten Mal in Folge von Beginn an auf. Und nach knapp einer halben Stunde lieferte Klünter einen schönen Beleg für den Wert seiner Vertragsve­rlängerung. Klünters Flanke fand punktgenau den Kopf von Leonardo Bittencour­t, der zum 2:0 verwertete (28.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt schon längst im Vollgas-Modus angekommen. Zunächst stand dabei nur der „Effzeh“voll auf dem Gaspedal. Vor allem der überragend­e Bittencour­t und Kölns Top-Torjäger Anthony Modeste flitzten unaufhalts­am durch die Bremer Ab- wehrreihen. Zwei Mal verhindert­e Felix Wiedwald noch mit Glanzparad­en die Kölner Führung. Schließlic­h war aber auch der Torhüter chancenlos, als Modeste den Fuß in eine Hereingabe von Bittencour­t hielt (13.).

Nach dem hochverdie­nten 2:0 zeigte Köln plötzlich ungewohnte Defensivsc­hwächen. Das nutzten die Gäste gnadenlos aus. Werder kam mit dem Selbstvert­rauen ihres Laufs zurück ins Spiel – aus den vergangene­n elf Spielen hatte der SVW neun Siege und zwei Remis geholt. Zunächst hob Fin Bartels den Ball elegant über Timo Horn hinweg zum Anschlusst­reffer (34.), dann köpfte Theodor Gebre Selassie eine Flanke von Zlatko Junuzovic zum 2:2 ins Tor (40.). Schockstar­re im ausverkauf­ten Stadion. Aber Simon Zoller verwandelt­e diese direkt wieder in Jubeltaume­l. Der Stürmer lupfte das Spielgerät ebenso elegant wie Bartels zuvor zur erneuten Führung (44.) ins Gehäuse.

Doch selbst Modestes 25. Saisontref­fer direkt nach der Pause (47.) hielt die Bremer nicht davon ab, weiter an sich zu glauben. Zu mehr als Serge Gnabrys 3:4 (62.) reichte es aber nicht.

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FOTO: DPA Sein erster Streich gestern: Kölns Anthony Modeste.

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