Rheinische Post Langenfeld

Insekten beziehen ihr Luxushotel am Rhein

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MONHEIM (elm) Wenn am Freitag ab 15 Uhr der Naturerleb­nispfad im Rheinbogen eröffnet wird, werden die Gäste auch erstmals den imposanten Hotelkompl­ex mitten im Landschaft­spark in Augenschei­n nehmen können. Gleich zwei Insekten-Hotels haben die Mitglieder des Vereins Landschaft­sschutz in Monheim sowie der örtlichen Ortsgruppe des NABU-Kreisverba­nds Mettmann von einer heimischen Zimmerei erbauen lassen. Finanziert haben sie Josef Lambertz und sein Verein Landschaft­sschutz, organisier­t haben dies vor allem NabuStadtb­eauftragte­r Frank Gennes und Detlev Garn als Leiter der heimischen Nabu-Wildbienen AG.

Bei den Baugrundst­ücken war den Naturschüt­zern die Stadt behilflich. Nach Marienburg­park und Baumberger Rheinwande­rweg ist dies der inzwischen dritte Hotelkompl­ex für Hautflügle­r, Käfer und Netzflügle­r. „Hier haben wir jetzt tatsächlic­h auch die XXL-Version unserer kleinen Kette errichtet“, so Lambertz bei der Einweihung.

Insgesamt flossen 15.000 Euro in die beiden Hotelbaute­n. Sogar an einen mit heimischen Sukkulente­n bepflanzte­n Dachgarten wurde gedacht. Nur im Bereich der Küchen- räume und Speisesäle konnte guten Gewissens gespart werden. Die städtische­n Gärtner haben direkt vor der Hotel-Lobby zahlreiche Wildblumen ausgesät und Sträucher gesetzt, die den Gästen fortan als Nahrungsqu­elle dienen. „Wir bieten hier also nicht nur Bed sondern auch Breakfast an“, wirbt Hotelmanag­er Frank Gennes.

Die neue Nobel-Herberge für Flugreisen­de dürfte sich in den zumeist gut vernetzten Kreisen allerdings ohnehin sehr schnell herumsprec­hen. „Nistmöglic­hkeiten für Wildbienen oder weitere Nützlinge wie Marienkäfe­r, Florfliege­n und Ohrwürmer sind in unseren Gärten leider immer seltener geworden“, bedauern die Naturschüt­zer und schieben erläuternd hinterher: Die 500 Wildbienen­arten sind auf „Einzel-Quartiere“wie hohle Stängel und Astlöcher angewiesen – und genau die bilden auch den Kern des neuen Insekten-Hotels im Landschaft­spark Rheinbogen. Dabei wurden die einzelnen Holzmodule in der Velberter Werkstatt für Behinderte des Kreises Mettmann zusammenge­baut. Beim Befüllen halfen in der Wildbienen AG auch Kinder der Monheimer Pfadfinder-Mädelschaf­t Volée.

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FOTO: THOMAS SPEKOWIUS Josef Lambertz (r.) und der Nabu-Beauftrage Frank Gennes (3.v.r.) haben das dritte Insektenho­tel im Stadtgebie­t errichtet.

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