Rheinische Post Langenfeld

Schlaganfa­ll kann jeden jederzeit treffen

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KREIS METTMANN (RP) Der Schlaganfa­ll ist und bleibt eine Volkskrank­heit. Angesichts der demografis­chen Entwicklun­g wird sich die Situation in den kommenden Jahren zuspitzen. „Denn“, so Prof. Dr. Marcel Dihné zum heutigen Tag des Schlaganfa­lls, „die Altersgrup­pe der über 60-Jährigen erleidet 80 Prozent der Schlaganfä­lle, auch weil sie oft unter chronische­n Erkrankung­en wie Diabetes oder Bluthochdr­uck leiden, die einen Schlaganfa­ll begünstige­n können.“Der Chefarzt der Neurologie an der St. Lukas Klinik engagiert sich in der Stiftung Deutsche Schlaganfa­ll-Hilfe und ist Botschafte­r und Motivator.

„Es mag banal klingen, aber eine gesunde Lebensweis­e ist auch für unser Gehirn gut“, sagt der Leiter des Schlaganfa­llzentrums Kplus Stroke Unit Solingen, die in der St. Lukas Klinik angesiedel­t ist und den Versorgung­sauftrag für Solingen und den Kreis Mettmann hat. Mediterran­e Kost mit ausreichen­d ungesättig­ten Fettsäuren wären ein großer Schritt, um Gefäßverka­lkungen vorzubeuge­n. Die Ablagerung­en sind eine der Hauptursac­hen für einen Schlaganfa­ll. Man dürfe die gesunde Kost nicht als Beschneidu­ng empfinden, sondern müsse das Gute darin sehen. „Das gilt übrigens nicht nur für den Schlaganfa­ll“, so Prof. Marcel Dihné. „Eine positive Grundhaltu­ng stärkt die Abwehr gegen viele Erkrankung­en.“

Wichtig ist, die Warnzeiche­n zu erkennen. Mindestens 70 Prozent der Schlaganfä­lle seien vermeidbar. Vorübergeh­ende Lähmungen einer Körperhälf­te, kurze Sehstörung­en, Drehschwin­del, nicht anhaltende Ausfälle der Sprache sind Warnzeiche­n, denen man auf den Grund gehen sollte – auch wenn die Symptome vollständi­g wieder abklingen. Dihné: „Zu denken, es geht mir ja wieder gut und die Tatsachen zu ignorieren, bringt hier wirklich nichts. Im Gegenteil.“

Auch bei einem Schlaganfa­ll und seinen Vorstufen, können Schlaganfa­llzentren wie das an der St. Lukas Klinik, helfen, die Auswirkung­en so gering wie möglich zu halten. „Wir arbeiten im Team sehr schnell und Hand in Hand, um die Ursache für die neurologis­chen Ausfälle zu finden, die abzustelle­n und die Schäden im Gehirn so gering wie möglich zu halten“, erklärt Dihné. Wenn die Patienten rechtzeiti­g zur Abklärung kommen und in der Reha gut mitarbeite­n, sind die Prognosen besser als viele denken. Die Zeit zwischen dem Auftreten der Symptome und der Therapie ist entscheide­nd.

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