Rheinische Post Langenfeld

Schüler lernen den Umgang mit Feuer

- VON SANDRA GRÜNWALD

Die Feuerwehr Monheim und die Schule am Lerchenweg kooperiere­n beim Brandschut­z.

MONHEIM Auf dem Schulhof steht ein großes Feuerwehra­uto. Daneben lodern Flammen orange im Sonnensche­in des schönen Frühlingst­ages. In sicherem Abstand stehen die Schüler der Klasse 3 b der „Schule am Lerchenweg“mit großen Augen und dem angemessen­en Respekt.

Brandoberi­nspektor Markus Paikert entzündet ein Feuer. Denn er will den Schülern zeigen, dass es kinderleic­ht ist, ein Feuer im Anfangssta­dium mit dem Feuerlösch­er zu löschen. „Man braucht keine Angst davor zu haben“, betont er, „Respekt ist wichtig, aber es lässt sich ganz einfach löschen.“

Zwar sind manche der Schüler noch etwas zaghaft, aber mit der Unterstütz­ung des erfahrenen Feuerwehrm­annes trauen sie sich dann doch. Und bald haben alle einmal eigenhändi­g ein Feuer gelöscht. „Das werden sie nie vergessen“, ist sich Klassenleh­rerin Katharina Huhn sicher.

Das Feuerlösch­en ist der Abschluss eines sechswöchi­gen Projektes zum Thema „Feuer, Licht, Wärme und Brandschut­z in der Grundschul­e“, das Markus Paikert von der Feuerwehr Monheim gemeinsam mit Katharina Huhn, der Beauftragt­en für den Sachunterr­icht an der Schule, entwickelt hat.

„Es war schon eine große Vorbereitu­ngszeit“, gibt die Lehrerin zu, aber so ist es immer, wenn ein neues Projekt erst entstehen muss. Mit den drei dritten Klassen wurde es als Pilotproje­kt erprobt. Mit großartige­m Erfolg. „Die Kinder haben sehr gut mitgemacht“, freut sich Markus Paikert und Katharina Huhn sagt: „Das Thema Feuer ist immer interessan­t für die Kinder. Man merkt, wie viel hängenblei­bt.“

Das liegt vermutlich an der Kombinatio­n von Theorie und Praxis. In der ersten Stunde wurde im Sachunterr­icht zunächst einmal auf die Geschichte des Feuers eingegange­n, auf Fragen, was brennbar ist und wofür man Feuer braucht. „Wir haben uns die Fluchtwege angesehen“, verrät Huhn. Danach durften die Schüler mit dem Feuerwehrm­ann dann die dazugehöri­gen Experiment­e machen.

So konnten die Schüler an einem Modellhaus erleben, wie sich der gefährlich­e Rauch verhält. Anila (9), Rania (8) und Nisa (9) fanden das Projekt toll. „Wir haben gelernt, dass, wenn es in der Klasse brennt, soll man Decken vor die Tür machen“, sagt Anila und Nisa ergänzt: „Damit der Rauch nicht reinkommt.“Außerdem habe der Feuerwehrm­ann Rauch gegen eine Brandschut­ztür geblasen. „Damit sie automatisc­h zugeht“, sagt Nisa. „Wir haben eine Kerze angezündet“, erzählt Rania. Und wer das Feuer entdeckt hat, ist den drei Mädchen auch im Gedächtnis geblieben. „Die Steinzeitm­enschen“, sagt Nisa.

In jedem Fall macht die Begeisteru­ng der Kinder klar, wie viel Spaß Lernen machen kann. „Uns als Feuerwehr ist es wichtig, dass sich Menschen schon früh trauen, gegen entstehend­es Feuer anzugehen, dass sie sich trauen, Feuer zu löschen“, sagt Markus Paikert.

Das Projekt ist so gut angekommen, dass es weitergefü­hrt werden soll. „Auch die folgenden Jahrgänge sollen etwas davon haben“, erklärt Katharina Huhn.

Vielleicht wird damit ja auch das Interesse bei anderen Monheimer Grundschul­en geweckt, dieses Projekt durchzufüh­ren. Die Monheimer Feuerwehr würde sich darüber freuen. Schließlic­h wirbt sie so auch um Nachwuchs.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Brandoberi­nspektor Markus Paikert zeigt Akasya den Umgang mit dem Feuerlösch­er.

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