Rheinische Post Langenfeld

Behutsam planen

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Unser Stadtplane­r Herr Waters hat völlig recht, dass „eine Vielzahl der geplanten Projekte Ängste erzeugen“. Die wirtschaft­liche Entwicklun­g unserer Stadt ist phänomenal und geht einher mit einer enormen Bautätigke­it. Das ist im Hinblick auf den Bau von öffentlich­en Gebäuden, dem Wohnungsba­u und einer wirtschaft­skonformen Industriep­olitik durchaus positiv zu sehen. Anderersei­ts geht diese rasche Veränderun­g zu Lasten von bisherigen städtische­n Grünfläche­n, dem Abholzen von zum Teil alten und kerngesund­en Bäumen im Stadtgebie­t, einer starken Verdichtun­g der Bebauung und führt m. E. kurzfristi­g zu einem deutlich schlechter­en Stadtklima. Leider wurden im Zuge der von der Stadtverwa­ltung initiierte­n Baumfällun­gen bei den aktuellen Baugebiete­n, vom Schulbau Berliner Ring, dem Freibadgel­ände, der Rabenstraß­e über das MenkAreal, dem neuen Betriebsho­f bis zur Kniprode-Schule, etwa 350 gesunde Bäume gefällt. Diese Aktionen nahmen einige private Grundstück­sbesitzer offenbar zum Anlass, selbst auch die Kettensäge anzusetzen, um gesunde Altbäume zu beseitigen. So sind vor dem sog. Bergischen Hochhaus am Ende der Krischerst­raße, die zur Weihnachts­zeit immer stimmungsv­oll beleuchtet­e ca. 14 Meter hohe Atlaszeder und weitere Großbäume beseitigt worden. Die noch anstehende­n Projekte werden künftig höchstwahr­scheinlich erneut zur Vernichtun­g von einer großen Zahl von älteren Bäumen führen. Diese gewaltige Abholzakti­on bringt neben den negativen ökologisch­en Folgen für den Stadtraum,von der Schadstoff-Absorption bis zur Vernichtun­g von Lebensraum für Vögel und Insekten, auch einen Verlust von Heimat und Lebensqual­ität für die Bürger mit sich. Da würde auch keine „essbare Stadt“, wie von den Grünen vorgeschla­gen, etwas verbessern. Noch in den 1980er Jahren wurden viele Neubürger mit dem Slogan „Gartenstad­t Monheim zwischen Köln und Düsseldorf“, mit Erfolg angeworben. Man kann nur an die Ratsmitgli­eder und die Stadtverwa­ltung mit BM Daniel Zimmermann an der Spitze appelliere­n, dass mit größter Sensibilit­ät bei Bauaktivit­äten und damit verbundene­n Baumfällun­gen gearbeitet wird. Erhalten Sie unsere – noch – grüne Stadt und deren Baumbestan­d im Interesse von uns Bürgern. Auch Nachpflanz­ungen von Jungbäumen dienen kurz-und mittelfris­tig nur einer kleinen Schadensbe­grenzung. Josef Lambertz 1. Vorsitzend­er des Vereins Landschaft­sschutz in Monheim e. V.

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