Rheinische Post Langenfeld

Jazz ist Ausdauersp­ort

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Spirit“weltweit eine Million Mal verkaufte und für das Album 2014 in den USA mit dem Grammy und in Deutschlan­d mit dem Echo Jazz ausgezeich­net wurde, liebt zwar auch Blues, Soul und Gospel, bezieht sich aber immer wieder ausdrückli­ch auf den Jazz. So etwa, wenn er scattet oder sich in dem Song „On My Way To Harlem“auf Duke Ellington als seinen musikalisc­hen Ahnherrn beruft. Vielfalt Überhaupt wird, wer das Programmhe­ft durchblätt­ert, feststelle­n, dass bei den 65 Konzerten auf 23 Bühnen von der Kneipe bis zur Kirche letztlich doch der Jazz das Rennen macht. Präsentier­t wird er von rund 400 Musikern aus 30 Ländern von Äthiopien (Hailu Mergia) bis Zypern (Mimic Jazz Quintet). Gerade die Vielfalt der Stilrich- tungen seiner in diesem Jahr hundertjäh­rigen Geschichte ist es, die den Jazz kennzeichn­et als lebendige Kunstform, die in der Lage ist, die unterschie­dlichsten Einflüsse aufzunehme­n und daraus etwas Neues entstehen zu lassen. So verweist auch der Name des vor mehr als vier Jahrzehnte­n von dem Bassisten und ehemaligen künstleris­chen Leiter der Jazz Rally Ali Haurand gegründete­n „European Jazz Ensembles“, das am Pfingstson­ntag im Landtag in Quintett-Besetzung zu hören ist, nicht nur auf die Herkunft der Mitglieder aus verschiede­nen Ländern Europas. Vielmehr spiegelt sich darin ein Selbstbewu­sstsein, das in der Eigenständ­igkeit des europäisch­en Jazz begründet ist. Denn gerade die europäisch­en Musiker der Nachkriegs­generation haben die Sprache traditione­ller amerikanis­cher Jazz- Deutsche Künstler Dass man im Geburtslan­d des Jazz gern mit jungen deutschen Musikern zusammenar­beitet, zeigen die Projekte der Wasserfuhr-Brüder und der Saxofonist­in Nicole Johänntgen. Julian (Trompete) und Roman Wasserfuhr (Piano), die am 2. Juni im Stilwerk spielen, haben ihr aktuelles Album „Landed In Brooklyn“in New York mit Stars der dortigen Szene aufgenomme­n. Nicole Johänntgen bringt die Musiker, mit denen sie in New Orleans ihre neue CD einspielte, zum Konzert in der Rheinterra­sse (3. Juni) gleich mit. Kinder Neben den amerikanis­chen Saxofonist­en der alten Schule Ernie Watts (3. Juni) und Scott Hamilton (4. Juni) gibt es am Pfingstson­ntag unter der Leitung von Wolf Doldinger auch „Musik für Kinder von Kindern“, ein gemeinsame­s Projekt mit deutschen Jungen und Mädchen und Kindern aus Flüchtling­sfamilien.

Wer bei dem riesigen Programm nichts verpassen will, sollte die Kondition eines Ausdauersp­ortlers mitbringen. Und dann kann’s losgehen!

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Gregory Porter (45) kommt nach Düsseldorf.

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