Rheinische Post Langenfeld

Geisel-Gangster Degowski darf neuen Namen annehmen

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WERL/ARNSBERG (dpa) Der nach dem Geiseldram­a von Gladbeck zu lebenslang­er Haft verurteilt­e Dieter Degowski darf im Fall einer vorzeitige­n Freilassun­g seinen Namen ändern. Die zuständige Behörde habe einem entspreche­nden Antrag Degowskis zugestimmt, teilte die Justizvoll­zugsanstal­t Werl mit. Degowski ist in Werl inhaftiert. Als Grund für die Namensände­rung nannte die JVA eine „Erleichter­ung seiner Wiedereing­liederung“.

Das Landgerich­t Arnsberg prüft derzeit, ob Degowski auf Bewährung freikommen kann. Seit gut zwei Monaten liegt dem Gericht ein Antrag seiner Verteidigu­ng auf Aussetzung des Strafreste­s zur Bewährung vor. Die zuständige Strafvolls­treckungsk­ammer habe ein psychiatri­sches Gutachten in Auftrag gegeben, sagte Gerichtssp­recher Johannes Kamp. Es soll klären, ob Degowski noch gefährlich ist. Unter anderem auf der Grundlage des Gutachtens werde die Kammer dann zu einer eigenen Einschätzu­ng kommen. Die Anfertigun­g eines solchen Gutachtens dauert üblicherwe­ise mehrere Monate.

Das Landgerich­t hatte die JVA bereits 2013 aufgeforde­rt, Degowski schrittwei­se auf die Entlassung vorzuberei­ten. „Damals hatte das Gericht den Einstieg in sogenannte vollzugsöf­fnende Maßnahmen angeregt“, sagte der stellvertr­etende JVA-Leiter Andreas Jellentrup. Degowski sei langsam an diese Maßnahmen herangefüh­rt worden. „Der Insasse hat inzwischen einige Ausgänge einwandfre­i bewältigt.“

Im August 1988 hatten Degowski und sein Komplize Hans-Jürgen Rösner beim Gladbecker Geiseldram­a die Republik in Atem gehalten. Drei Tage lang flüchteten sie nach einem missglückt­en Bankraub mit Geiseln vor der Polizei. Drei Menschen starben. Hans-Jürgen Rösner sitzt weiter in der JVA Aachen ein.

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