Rheinische Post Langenfeld

Asyl und Arbeitsmar­kt: „Wir sind noch nicht am Ziel“

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KREISMETTM­ANN (RP) Bei der Integratio­n von geflüchtet­en Menschen ist die Integratio­n in den Arbeitsmar­kt ein maßgeblich­er Erfolgsfak­tor. „Arbeitsmar­ktintegrat­ion von Geflüchtet­en – Spagat zwischen gutem Gelingen und lehrreiche­m Scheitern“lautete jetzt das Thema der vierten Integratio­nskonferen­z des Kreises Mettmann.

Mit 170 Teilnehmer­n war der Tagungsrau­m im Hotel WyndhamGar­den in Mettmann voll besetzt. Landrat Thomas Hendele stellte in seiner Ansprache fest: „Wir alle sind uns einig, dass auch im Kreis Mettmann die Aufnahme der vielen in kurzer Zeit zu uns gekommenen Menschen nicht reibungslo­s, aber dennoch gut verlaufen ist.“Dabei betonte er ausdrückli­ch: „Ohne das hohe Engagement der zahlreiche­n ehrenamtli­ch Tätigen, die unermüdlic­h die geflüchtet­en Menschen in vielen Lebenslage­n unterstütz­en, wäre diese Herausford­erung nicht zu bewältigen.“Ein Großteil der Menschen, die zu uns geflüchtet sind, spricht kein oder nur wenig Deutsch und beherrscht die deutsche Schriftspr­ache nicht. Bis ein anerkannte­r Flüchtling in den Arbeitsmar­kt vermittelb­ar ist, vergehen oft viele Jahre. Die formalen Hürden für den Einstieg in den Arbeitsmar­kt sind sehr hoch. Auch wenn bereits Qualifikat­ionen aus dem Heimatland vorhanden sind, sind diese meist nicht mit deutschen Vorschrift­en kompatibel. Zusatzqual­ifikatione­n müssen erworben, Prüfungen abgelegt werden. Genau mit diesen Problemen beschäftig­te sich der ebenso lebhafte wie kritische Vortrag (unter www.integratio­n-me.de“abrufbar) von Matthias Knuth vom Institut Arbeit und Qualifikat­ion der Universitä­t Duisburg-Essen. Knuth betonte, dass der Schlüssel zur Integratio­n in den Arbeitsmar­kt nicht nur der Spracherwe­rb sei, sondern dass Arbeitgebe­r und Unterstütz­er erkennen sollten, wo die Talente, Kompetenze­n und Potenziale der Kandidaten liegen, um gezielte Be- gleitung in einen passenden Beruf zu ermögliche­n. Gemeinsame Erkenntnis­se waren am Ende der Konferenz: Um vielen Geflüchtet­en den Einstieg in das Berufslebe­n zu ermögliche­n, ist es notwendig, dass die Zugangsvor­aussetzung­en erleichter­t werden. Projekte, die auf zwei Jahre angelegt sind, können helfen – aber Integratio­n dauert länger. Kreisdirek­tor Martin M. Richter brachte es auf den Punkt: „Wir sind auf dem Weg, wir haben begonnen, sind aber noch lange nicht fertig.“

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FOTO: PRIVAT Jacob Frey mit seiner Trophäe.

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