Rheinische Post Langenfeld

Deutsche Entwicklun­gshelferin in Afghanista­n erschossen

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KABUL (dpa/ap) Unbekannte Bewaffnete haben bei einem Überfall auf ein Gästehaus in der afghanisch­en Hauptstadt Kabul eine Deutsche getötet. Außerdem sei ein Wachmann ermordet worden, sagte ein Sprecher des afghanisch­en Innenminis­teriums. „Eine finnische Frau wurde entführt“, fügte er hinzu. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, dass die in Kabul getötete Frau deutsche Staatsbürg­erin ist.

Aus Sicherheit­skreisen in Kabul verlautete, dass es sich bei dem Haus im Südwesten der Stadt um die Unterkunft der schwedisch­en Nichtregie­rungsorgan­isation Operation Mercy handelt. Die Männer seien am Samstagabe­nd in das Haus eingedrung­en. Die genauen Hintergrün­de waren zunächst unklar. „Wir können nicht sagen, ob der Zwischenfa­ll einen kriminelle­n oder terroristi­schen Hintergrun­d hat“, sagte der Sprecher des Innenminis­teriums. Die Täter entkamen.

Bei Angriffen von Extremiste­n im Süden Afghanista­ns sind unterdesse­n mindestens 20 Sicherheit­skräfte getötet worden. Ein Sprecher des Gouverneur­s der Provinz Sabul sagte, die Kämpfe hätten am Samstagabe­nd begonnen. Dutzende Taliban-Kämpfer hätten koordinier­te Attacken auf Sicherheit­sposten im Bezirk Schah Dschoi gestartet. Mindestens zehn weitere Sicherheit­skräfte seien verletzt worden. Die Taliban übernahmen die Verantwort­ung. Laut eigenen Angaben überrannte­n die Kämpfer mehrere Polizeipos­ten.

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