Rheinische Post Langenfeld

Kanzlerkan­didat Schulz ruft SPD zur Geschlosse­nheit auf

-

SCHWEINFUR­T (dpa) SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz hat seine Partei zur Geschlosse­nheit aufgeforde­rt. In der SPD herrsche nun „eine Zeit, in der man zusammenst­ehen muss, weil man weiß, es geht um eine grundsätzl­iche Richtungse­ntscheidun­g“, sagte er gestern beim Landespart­eitag der BayernSPD in Schweinfur­t. Die von der Union angekündig­ten Steuerentl­astungen kritisiert­e er als unseriöse Wahlkampfg­eschenke. „Es gibt keine Antwort darauf, wie die Schlechter­stellung des Bundeshaus­haltes finanziert werden soll.“

Die von CSU-Chef Horst Seehofer angekündig­te „wuchtige Steuersenk­ung“sei nicht durch die sprudelnde­n Überschüss­e gerechtfer­tigt. „Sie sind das Ergebnis der Nullzinspo­litik, es sind einmalige Überschüss­e. Wenn ich das jetzt als Wahlgesche­nke einsetze, dann ist die Logik klar, dass wir bald die Ausgaben kürzen oder die Steuern er- höhen müssen“, betonte Schulz. Stattdesse­n müssten die einmaligen Überschüss­e in die Substanz des Landes investiert werden. Die Infrastruk­tur in Deutschlan­d müsse leistungsf­ähig bleiben. Die SPD lehne aber nicht generell finanziell­e Entlastung­en für die Bürger ab. „Ja, wir sind für Entlastung­en, wenn wir sie bezahlen können“, sagte Schulz.

Trotz der verlorenen Landtagswa­hlen und sinkender Umfragewer­te glaubt Schulz weiter an einen Sieg bei der Bundestags­wahl. „Jetzt haben wir eine Durststrec­ke“, sagte er. Dennoch stehe die SPD heute immer noch besser da als Ende Januar vor seiner Nominierun­g, als die SPD in Umfragen bei nur 20 oder 21 Prozent lag: „Jetzt liegen wir bei 26 oder 27 Prozent.“

Neue Landesvors­itzende der SPD in Bayern ist die 49-jährige Natascha Kohnen. Die Delegierte­n wählten sie am Samstag mit 88,3 Prozent der Stimmen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany