Rheinische Post Langenfeld

MSV: Klarer Sieg, unsichere Verträge

- VON VERENA KENSBOCK

Onuegbus Vertragsve­rlängerung bleibt auch nach dem Meistertit­el offen.

DUISBURG „Das ist definitiv mein letztes Spiel für den MSV“, sagt Branimir Bajic nach dem Match, macht eine kunstvolle Pause und lacht, „in Liga drei. In der zweiten Liga kommen hoffentlic­h noch einige dazu.“Nach einem 5:1-Heimsieg kann der MSV-Kapitän mit gutem Gewissen Witze reißen. Gegen den FSV Zwickau hatten die Duisburger das Saisonende perfekt gemacht: Als Meister der Dritten Liga verlassen sie ebendiese und steigen auf.

Kingsley Onuegbu will über seinen Ende Juni auslaufend­en Vertrag nicht sprechen, geschweige denn Witze machen. „Lassen wir das Thema mal“, wiegelt der Stürmer ab. Dabei hatte er vergangene Woche nach dem Sieg gegen Fortuna Köln noch optimistis­ch geklungen: „Ich habe das Gefühl, dass ich hier in Duisburg noch nicht fertig bin. Ich will bleiben. Es gab schon Gespräche, ich hoffe, das klärt sich sobald wie möglich. Aber am Ende liegt es am Herrn Sportdirek­tor“, wie der Stürmer den MSV-Manager Ivica Grlic respektvol­l nennt. Der bestätigte, dass die Verhandlun­gen lau- fen, sagte aber auch: „Wir haben einige Spieler in der Mannschaft, die sehr gut zu Duisburg und zum MSV passen. Und dabei spreche ich über die Mentalität.“Dabei hatte der 31jährige Onuegbu mit jeweils einem Tor gegen Köln und Zwickau großen Anteil am MSV-Erfolg.

Den Aufstieg hatte die Mannschaft schon vergangene Woche besiegelt und gebührend gefeiert. Am Tag nach dem Match flogen die Spieler gen Süden, standesgem­äß nach Mallorca. „Wenn Spieler für ein oder zwei Tage nach Mallorca fliegen, ist das kein Problem. Ich habe das erlaubt, denn sie haben es verdient“, sagte Trainer Ilia Gruev. Die Katerstimm­ung schien verschwund­en zu sein. Zwar kassierten die Aufsteiger schon in der 15. Minute einen Dämpfer, als Patrick Wolf vom FSV die Gäste in Führung schoss. Doch die Zebras ließen sich nicht beirren und legten fünf Tore nach. Dem zweifachen Torschütze­n Wiegel schien der Partytrip nicht geschadet zu haben, dabei war er noch torkelnd auf einem Video zu sehen. „Das waren die Glücksgefü­hle“, sagt der MSV-Stürmer. „So voll war ich nicht.“

Die Luft schien dennoch ein wenig raus zu sein. Ein bisschen Bier, ein paar Luftschlan­gen, aber insgesamt blieb die Meisterfei­er ruhig. Auch die Fans blieben brav auf ihren Plätzen, nachdem sie beim vorzeitige­n Aufstieg in Köln das Fußballfel­d gestürmt hatten. Dafür stieg am Sonntag die Party am Duisburger Rathaus. Am Donnerstag soll die Elf aber wieder fit auf dem Platz stehen: Ein Sieg im Finale um den Niederrhei­npokal gegen Rot-Weiß Essen könnte die Saison noch veredeln. Dann stünde für die Duisburger wieder eine Party an.

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FOTO: IMAGO Kingsley Onuegbu präsentier­t die Meistertro­phäe.

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