Rheinische Post Langenfeld

Politik bezuschuss­t neues Sozialzent­rum mit 200.000 Euro

- VON PETRA CZYPEREK

Der SKFM möchte neben dem Johannesha­us an der Brandenbur­gr Allee für rund 1,4 Millionen Euro bauen.

MONHEIM Der Sozialdien­st katholisch­er Frauen und Männer (SKFM) plant seit einiger Zeit den Neubau eines Sozialzent­rums an der Brandenbur­ger Allee, unmittelba­r hinter dem Johannesha­us. Weil sich die Kosten wegen baurechtli­ch erforderli­cher Anpassunge­n sowie der Bedürfniss­e behinderte­r Menschen voraussich­tlich von zunächst einer Million auf rund 1,2 bis 1,4 Millionen Euro steigern, erhöhten die Politiker im Finanzauss­chuss einstimmig die Zuschüsse um 100.000 Euro auf insgesamt 200.000 Euro. Der Rat entscheide­t am Mittwoch.

Der Sozialdien­st hat eine Erhöhung der Zuschüsse beantragt, weil die Kostenstei­gerung für den Verein eine große finanziell­e Herausford­erung ist. Er will den zweistöcki­gen Neubau über Mitglieder­beiträge, Rücklagen und Spenden finanziere­n. Das Haus soll eine wichtige Anlaufstel­le für Menschen mit geringem Einkommen und kleiner Rente sein. Dort will Geschäftsf­ührer Elmar Borgmann mehrere Angebote bündeln. Beispielsw­eise ziehen die Büros für Betreuungs­recht und Vormundsch­aften dorthin. Und die Ausgabeste­lle der Tafel bekommt mehr Platz. Derzeit drängen sich in dem engen Warteberei­ch an den Ausgabetag­en zahlreiche Mütter mit Kindern und alte Menschen. Durch die neue Planung werde jetzt auch die Barrierefr­eiheit sichergest­ellt, so dass wirklich jeder dieses Angebot nutzen könne. Deshalb sei es im Interesse der Stadt, den Bau zu fördern, argumentie­rte Christine Schärfke (Fachbereic­h Soziales). Der Abstimmung im Haupt- und Fi- nanzaussch­uss war eine ausführlic­he Debatte über Zuschüsse generell vorausgega­ngen. Im Mittelpunk­t stand die bereits längst getroffene Entscheidu­ng, den beiden islamische­n Gemeinden Grundstü- cke für Moscheebau­ten zu überlassen. Anlass war der Passus, die Förderung setze voraus, dass der SKFM ein prüffähige­s Konzept einschließ­lich belastbare­r Kostenschä­tzung sowie den Nachweis der Finanzie- rung vorlegen müsse. Manfred Poell (Grüne) merkte daraufhin an: „Das hätten wir bei der Moschee auch einfordern müssen.“Markus Gronauer (CDU) ergänzte: „Der öffentlich­e Zweck ist beim Sozialdien­st katholisch­er Frauen und Männer deutlich zu erkennen – anders als bei den Moscheen.“Scharfe Kritik an den Vorwürfen übte Lisa Pientak (Peto): „Den Moscheen ist es nicht leichter gemacht worden.“Ein Konzept sei im Laufe der Moscheedeb­atte sehr wohl vorgelegt worden. „Es ist schlicht falsch zu sagen, es hat kein Konzept gegeben.“Und: Man gebe nur Zuschüsse zu Projekten, die sich finanziere­n ließen. Andreas Wölk (FDP) ergänzte, es handele sich um ganz unterschie­dliche Arten von Zuschüssen. Vom SKFM habe man einen Antrag vorliegen. Die Moscheen hätten gar keinen Antrag gestellt. „Das war ein völlig anderes Verfahren.“Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann bemühte sich, die Wogen zu glätten: „Es führt zu nichts, das eine gegen das andere aufzurechn­en.“

 ?? RP-FOTO: MATZERATH ?? SKFM-Geschäftsf­ührer Elmar Borgmann und Schatzmeis­ter Wilhelm Volkert freuen sich über die Unterstütz­ung der Stadt.
RP-FOTO: MATZERATH SKFM-Geschäftsf­ührer Elmar Borgmann und Schatzmeis­ter Wilhelm Volkert freuen sich über die Unterstütz­ung der Stadt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany