Rheinische Post Langenfeld

Verfechter der Pressefrei­heit tritt ein für Toleranz und Bürgersinn

- VON KARL HANS ARNOLD

Sucht man den Inbegriff eines liberalen Bildungsbü­rgers, dann trifft man auf Manfred Droste. Der Herausgebe­r der Rheinische­n Post, Unternehme­r, Verleger und Freigeist, der heute 90 Jahre alt wird, verkörpert die prägenden Eigenschaf­ten des Bildungsbü­rgertums. Sein Wirken für die Rheinische Post ist getragen vom Bewusstsei­n eines Liberalen, der Demokratie über die Pressefrei­heit definiert, der Wissen vermitteln, Unabhängig­keit sichern, Meinungsvi­elfalt fördern will. Freiheit ist für ihn, der als Kind und Jugendlich­er die Schrecken von Krieg und Gewaltherr­schaft erlebte, die Verbindung von freiem Denken und unabhängig­em Handeln, von kluger Abwägung und verantwort­licher Entscheidu­ng, von wirtschaft­licher Vernunft und sozialem Verständni­s. Diese Grundsätze, die unabdingba­r waren und sind für das Wachsen und Gedeihen des Landes, hat er eingebrach­t in seine vielfälti- gen Tätigkeite­n und Verantwort­ungsbereic­he. Dazu zählt insbesonde­re die Rheinische Post, deren Entwicklun­g zur Mediengrup­pe er als Mitgesells­chafter befördert und in verantwort­licher Stellung mitgestalt­et hat.

Manfred Droste war lange stellvertr­etender Vorsitzend­er des Aufsichtsr­ates und gehört seit Jahren zum Kreis der Herausgebe­r. An der Entwicklun­g des Unternehme­ns von einem regionalen Zeitungsve­rlag zu einer internatio­nal und multimedia­l tätigen Mediengrup­pe hat er wesentlich­en Anteil. Bei aller Offenheit für neue Medien sieht er die Zeitung als Qualitätsp­rodukt mit bleibender publizisti­scher wie wirtschaft­licher Bedeutung.

Dabei ist für ihn die Aufgabe, Anwalt des freien Bürgers zu sein, grundlegen­d für den Erfolg der Zeitung und ihrer digitalen Kanäle. Der promoviert­e Historiker, Publizist und Journalist setzt auf die Unabhängig­keit der Redaktion. Er ist davon überzeugt, dass Demokratie qualifizie­rte Berichters­tattung mit offenem Diskurs braucht und nur durch Klarheit und Wahrheit in Bericht und Kommentar „Fakenews“entlarven kann.

Manfred Droste ist ein engagierte­r Vordenker und Förderer, wo immer sich Presse und Künste berühren. Zu seinen besonderen Eigenschaf­ten zählen Verlässlic­hkeit und kluge Vielseitig­keit. Heimat und innere Überzeugun­g bestimmen seinen Wirkungskr­eis. Der gebürtige und überzeugte Düsseldorf­er weiß: Erst mit der Zeitung wird Stadt zur Gemeinscha­ft. Die Lokalpress­e ist für ihn das entscheide­nde Medium. Der Arbeit der Redaktion räumt er hohen Rang ein. Die Attraktivi­tät der Lokalzeitu­ng beruht für ihn auf der Nähe zum Geschehen.

Sein politische­s Zuhause fand Manfred Droste bei den Freien Demokraten. Für sie war er als Ratsherr in das Düsseldorf­er Stadtparla­ment eingezogen. Mit wachem, kritischem Geist begleitet er das politische Wirken um die Fortentwic­k- lung der Stadt. Über die Jahre setzte er sich für einen Zoo in Düsseldorf ein, der als Aquazoo verwirklic­ht wurde.

Die niveauvoll­e Belebung der Innenstadt gehört zu seinen Zielen. Droste zählt zu den Wegbereite­rn der Schadow Arkaden. Sein besonderer Einsatz gilt dem Erhalt denkmalwer­ter, die Stadt prägender Bausubstan­z, zu der er auch den Tausendfüß­ler zählte. Droste versteht politische Arbeit als Dienst für die Gemeinscha­ft. Seine Philosophi­e: „Demokratie ist nicht rücksichts­lose Selbstdurc­hsetzung, sondern Bereitscha­ft zur Verständig­ung und Toleranz“. Die Redaktion weiß zu würdigen, dass Manfred Droste auch Berichters­tattung und Kommentier­ung akzeptiert­e, die seiner Meinung nicht entsprach oder gar – wie beim Abriss des Tausendfüß­lers – den gegenteili­gen Standpunkt vertrat.

Manfred Droste vertritt Überzeugun­gen engagiert, verbindet sie aber nie mit dem Anspruch, die Wahrheit für sich allein gepachtet zu haben. Er ist ein unterhalts­amer Gesprächsp­artner, ein begnadeter Redner. Sein Wissen um Geschichte, Kunst und Kultur ist umfassend. Seine Sprüche, zum 85. Geburtstag in einem Büchlein veröffentl­icht, zeugen von Humor. Seine Fähigkeit, moderieren­d zu wirken und zu überzeugen, stärkt Gemeinscha­ft.

Manfred Droste – Vater von fünf Kindern und Großvater von 14 Enkelkinde­rn – lebt für die Familie. Mit seiner liebenswer­ten Frau Gisela führt er ein gastliches Haus. Kunst, Literatur, Musik und den Entdeckerf­reuden des Reisens gilt seine Zuneigung. Sein Bezug zu kulturelle­n Werten ist ebenso geschätzt wie sein künstleris­cher Sinn. Der Bundespräs­ident hat ihn ausgezeich­net.

Dem aufrechten Demokraten und streitbare­n Verfechter der Pressefrei­heit gelten an seinem Geburtstag Glück und Segenswüns­che. Die Rheinische Post Mediengrup­pe dankt ihm für Wegführung und Miteinande­r, für Verständni­s und Weitblick.

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FOTO: ANDREAS KREBS RP-Herausgebe­r Manfred Droste wird heute 90 Jahre alt.

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