Rheinische Post Langenfeld

Brandstift­er zerstören Wohnmobil

- VON STEPHAN MEISEL

Serie in Langenfeld und Monheim geht weiter: Seit 2015 werden immer wieder Fahrzeuge angezündet.

LANGENFELD/MONHEIM Unbekannte haben am frühen Donnerstag­morgen in Richrath ein Wohnmobil angezündet, das nahe der Einmündung Elisabeths­traße/Am Neuenhof abgestellt war. „Es war Brandstift­ung“, stellte ein Ermittler der Kripo fest. Damit reiht sich der Fall in eine seit zweieinhal­b Jahren in beiden Städten anhaltende Serie ein. „Seit Januar 2016 wurden in Monheim zwölf Fahrzeuge angezündet und in Langenfeld neun“, berichtete gestern Polizeispr­echerin Nicole Rehmann, „außerdem ein Bagger und ein Lastwagen.“Und im Jahr zuvor zerstörten Brandstift­er mindestens vier Autos und zehn Motorräder, die meisten davon in einem Monheimer Parkhaus an der Schöneberg­er Straße.

Im aktuellen Fall hofft die Polizei auf Zeugen, die Verdächtig­e beobachtet haben. Anwohner der Elisabeths­traße hatten gegen 3.25 Uhr bemerkt, dass das am Fahrbahnra­nd abgestellt­e Wohnmobil in Flammen stand. Obwohl die Feuerwehr mit 30 Leuten schnell eingetroff­en war, brannte das Wohnmo- bil, in dem sich auch Gas aus einer Gasflasche entzündet hatte, vollständi­g aus. Auch eine Gartenheck­e und Bäume in einem Vorgarten fingen Feuer und wurden zerstört. Eine Glasscheib­e im Erdgeschos­s eines Einfamilie­nhauses platzte. Zudem verformte die Hitze bei einem Nachbarhau­s einen Rollladen sowie Rückleucht­en eines Autos. Der Gesamtscha­den liegt bei 20.000 Euro.

Laut Polizeispr­echer Ulrich Löhe gab es im Kreis Mettmann bislang noch keine vergleichb­are Serie von mutwillig angezündet­en Autos. „Deshalb sind bei uns alle sensibilis­iert, achten auch bei nächtliche­n Streifenfa­hrten auf verdächtig­e Personen.“Die Polizei sei dringend auf Zeugenhinw­eise angewiesen. „Da muss es noch nicht brennen. Wenn sich jemand auffällig um ein geparktes Auto rumtreibt, sollte auch dies gemeldet werden.“

Als zusätzlich­en Anreiz hatte Monheims Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann 2015 unter dem Eindruck von Brandstift­ungen, bei denen Menschen in angrenzend­en Wohnhäuser­n gefährdet worden waren, eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. „Diese Belohnung gilt immer noch“, sagte gestern Rathausspr­echer Thomas Spekowius.

Nach Rehmanns Angaben ist noch ungeklärt, ob es sich bei den Brandstift­ungen an Autos um einen einzelnen Serientäte­r beziehungs­weise eine Tätergrupp­e handelt oder ob auch Nachahmer gezündelt haben. Folglich seien auch die Motive unklar. Die Bandbreite bei solchen Delikten reiche erfahrungs­gemäß von „Neid auf fremdes Eigen- tum über persönlich­en Streit, Alkohol und Drogen bis hin zu spontanem Übermut, Zerstörung­swut oder krankhafte­r Pyromanie. Vor allem Klein- und Mittelwage­n würden angezündet. Die Täter scheinen dort zuzuschlag­en, wo sie sich unbeobacht­et fühlen. Luxuskaros­sen stehen eher geschützt in Garagen. Zeugenhinw­eise an die Polizei unter Tel. 02173 - 288-6310

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Das FOTO: POLIZEI mutwillig angezündet­e Wohnmobil wurde vollständi­g zerstört.

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