Klimaschutz? Jetzt erst recht!
Aus Trumps engstirniger und machtbesessener Sicht mag der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen logisch erscheinen. Für den Planeten ist der erwartbar gewesene Schritt jedoch ein fatales Signal. Schließlich stößt damit einer der weltweit größten CO2-Emittenten anderen Ländern vor den Kopf, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen und geografischen Lage besonders verwundbar durch Naturkatastrophen und ansteigende Meeresspiegel sind.
Hinzu kommt der dreiste Versuch, einen neuen „Deal“aushandeln und damit einen Keil in die Staatengemeinschaft treiben zu wollen. Die Reaktion der Bundesregierung und anderer europäischer Staaten ist richtig: Es wird nicht neu verhandelt. Hoffentlich sehen das alle 192 verbleibenden Länder des Abkommens so, dann steckt eine Chance in der Verbrüderung – auch mit US-Bundesstaaten, die gegen Trump opponieren. Die heute so empörten Regierungschefs müssen nun beweisen, dass sie es ernst meinen. Für die Bundeskanzlerin und ihr Kabinett bedeutet das eine Verpflichtung zu deutlich mehr Engagement als bisher. Schließlich sind die Emissionen in Deutschland gestiegen und der Kohleausstieg in weiter Ferne. Klimaschutz jetzt erst recht, lautet die Devise. BERICHT CHINA WIRD NEUE KLIMA-SCHUTZMACHT, TITELSEITE
CNoch viele Fragezeichen
DU und FDP in Nordrhein-Westfalen sind in ihren Koalitionsverhandlungen mit Elan bei der Sache. Die ersten Ergebnisse liegen auf dem Tisch: Wirtschaft als eigenes Schulfach, bis zu 1000 Stipendien für Existenzgründer, längere Arbeitszeiten auf Baustellen und ein landesweit einheitliches Ticketsystem für den öffentlichen Nahverkehr – um nur einige zu nennen.
Das alles klingt gut und deckt sich mit den Versprechen, die beide Parteien den Bürgern im Wahlkampf gegeben haben. Doch noch sind es Ankündigungen, und einige davon sind nicht einmal neu. An einem landesweit einheitlichen System für alle Busse und Bahnen etwa haben sich schon frühere Landesregierungen versucht – ohne Erfolg. Die geplante Senkung der Baukosten durch niedrigere Energiestandards hängt am Erfolg einer Gesetzesinitiative im Bundesrat. Auch dazu, wie sie ihre Pläne finanzieren wollen, ist von den beiden voraussichtlichen Koalitionspartnern noch nicht viel zu hören. Und beim Thema Maut gibt es in den Gesprächen ohnehin noch Klärungsbedarf. Applaus wäre verfrüht. BERICHT SCHWARZ-GELB GEHT GEGEN . . ., TITELSEITE
Priester sind wichtig
Der katholischen Kirche in Deutschland gehen die Priester aus. Eine Entwicklung, die nachdenklich stimmen sollte. Denn sie trifft die Kirche da, wo sie lebt, in der Eucharistiefeier. Die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi ist Kern des Glaubens. Und sie kann nur von einem Priester vollzogen werden.
Kritiker halten der katholischen Kirche oft vor, selbst Schuld daran zu tragen, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten und immer weniger junge Männer zum Priester geweiht werden wollen. Manche Kritik mag berechtigt sein. Das Positive, das bei Weitem überwiegt, wird aber in der Regel außer Acht gelassen. So werden beispielsweise die karitativen Dienste und Einrichtungen wie etwa Kindergärten und Krankenhäuser bei der Betrachtung gern vergessen.
Wo Geistliche fehlen, geht also nicht nur ein Stück Kirchenleben, sondern auch soziales Engagement verloren. Schon allein deshalb sollte es niemandem egal sein, dass aufgrund von Priestermangel Gemeinden zusammengelegt werden müssen. BERICHT