Rheinische Post Langenfeld

Klimaschut­z? Jetzt erst recht!

- VON JAN DREBES VON KIRSTEN BIALDIGA VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER PRIESTERMA­NGEL BEDROHT..., SEITE A 3

Aus Trumps engstirnig­er und machtbeses­sener Sicht mag der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkom­men logisch erscheinen. Für den Planeten ist der erwartbar gewesene Schritt jedoch ein fatales Signal. Schließlic­h stößt damit einer der weltweit größten CO2-Emittenten anderen Ländern vor den Kopf, die aufgrund ihrer wirtschaft­lichen und geografisc­hen Lage besonders verwundbar durch Naturkatas­trophen und ansteigend­e Meeresspie­gel sind.

Hinzu kommt der dreiste Versuch, einen neuen „Deal“aushandeln und damit einen Keil in die Staatengem­einschaft treiben zu wollen. Die Reaktion der Bundesregi­erung und anderer europäisch­er Staaten ist richtig: Es wird nicht neu verhandelt. Hoffentlic­h sehen das alle 192 verbleiben­den Länder des Abkommens so, dann steckt eine Chance in der Verbrüderu­ng – auch mit US-Bundesstaa­ten, die gegen Trump opponieren. Die heute so empörten Regierungs­chefs müssen nun beweisen, dass sie es ernst meinen. Für die Bundeskanz­lerin und ihr Kabinett bedeutet das eine Verpflicht­ung zu deutlich mehr Engagement als bisher. Schließlic­h sind die Emissionen in Deutschlan­d gestiegen und der Kohleausst­ieg in weiter Ferne. Klimaschut­z jetzt erst recht, lautet die Devise. BERICHT CHINA WIRD NEUE KLIMA-SCHUTZMACH­T, TITELSEITE

CNoch viele Fragezeich­en

DU und FDP in Nordrhein-Westfalen sind in ihren Koalitions­verhandlun­gen mit Elan bei der Sache. Die ersten Ergebnisse liegen auf dem Tisch: Wirtschaft als eigenes Schulfach, bis zu 1000 Stipendien für Existenzgr­ünder, längere Arbeitszei­ten auf Baustellen und ein landesweit einheitlic­hes Ticketsyst­em für den öffentlich­en Nahverkehr – um nur einige zu nennen.

Das alles klingt gut und deckt sich mit den Verspreche­n, die beide Parteien den Bürgern im Wahlkampf gegeben haben. Doch noch sind es Ankündigun­gen, und einige davon sind nicht einmal neu. An einem landesweit einheitlic­hen System für alle Busse und Bahnen etwa haben sich schon frühere Landesregi­erungen versucht – ohne Erfolg. Die geplante Senkung der Baukosten durch niedrigere Energiesta­ndards hängt am Erfolg einer Gesetzesin­itiative im Bundesrat. Auch dazu, wie sie ihre Pläne finanziere­n wollen, ist von den beiden voraussich­tlichen Koalitions­partnern noch nicht viel zu hören. Und beim Thema Maut gibt es in den Gesprächen ohnehin noch Klärungsbe­darf. Applaus wäre verfrüht. BERICHT SCHWARZ-GELB GEHT GEGEN . . ., TITELSEITE

Priester sind wichtig

Der katholisch­en Kirche in Deutschlan­d gehen die Priester aus. Eine Entwicklun­g, die nachdenkli­ch stimmen sollte. Denn sie trifft die Kirche da, wo sie lebt, in der Eucharisti­efeier. Die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi ist Kern des Glaubens. Und sie kann nur von einem Priester vollzogen werden.

Kritiker halten der katholisch­en Kirche oft vor, selbst Schuld daran zu tragen, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten und immer weniger junge Männer zum Priester geweiht werden wollen. Manche Kritik mag berechtigt sein. Das Positive, das bei Weitem überwiegt, wird aber in der Regel außer Acht gelassen. So werden beispielsw­eise die karitative­n Dienste und Einrichtun­gen wie etwa Kindergärt­en und Krankenhäu­ser bei der Betrachtun­g gern vergessen.

Wo Geistliche fehlen, geht also nicht nur ein Stück Kirchenleb­en, sondern auch soziales Engagement verloren. Schon allein deshalb sollte es niemandem egal sein, dass aufgrund von Priesterma­ngel Gemeinden zusammenge­legt werden müssen. BERICHT

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