Rheinische Post Langenfeld

Werk des Dienens

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Zu „Priester sind wichtig“(RP vom 3. Juni): Zu Recht hebt der Autor die „karitative­n Dienste und Einrichtun­gen“der katholisch­en Kirche hervor. Ich würde zu dieser Caritas oder Diakonie auch den Einsatz der katholisch­en Schulen und ihrer Lehrer, Eltern und Unterstütz­er und andere individuel­le Taten der Nächstenhi­lfe im umfassende­n Sinn (Agape) zählen. Schwerdtfe­ger kommt mit erfreulich­er Selbstvers­tändlichke­it darauf, dass fehlende Geistliche dieses „soziale Engagement“gefährden. Als Fachtheolo­ge liefere ich hierfür den Hauptbeleg des Neuen Testaments nach: Aufgabe der Geistliche­n ist es nach Epheser 4,12, „die Getauften dafür zu rüsten, dass sie ihr Leben als ein Werk des Dienstes („ergon diakonias“) gestalten, und dass dadurch die Gemeinde Christi aufgebaut wird“. Caritas/Agape/Diakonia ist also zunächst die Lebensaufg­abe für jeden einzelnen Getauften. Und die vom Heiligen Geist zusätzlich Begabten, die amtlichen Geistliche­n, sind vor allem Anleiter, die ihre Gemeindemi­tglieder immer wieder zu diesem „Werk des Dienens“ermutigen und zu „rüsten“, durch Seelsorge, durch Sakramente und vor allem durch überzeugen­de Nachfolge Jesu. Überzeugen­des Eheleben kann hierbei besonders hilfreich sein. (Charismati­sche Ehelose bleiben hochwillko­mmen.) Meine vielen Schüler (und Schülerinn­en!) haben diese Gedanken schnell verstanden. Von einem Pflichtzöl­ibat wollten sie

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RP-FOTO: ACHIM POHL Immer weniger junge Männer entscheide­n sich für ein Leben als katholisch­er Priester und empfangen das Weihesakra­ment.

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