Rheinische Post Langenfeld

Förderzent­rum zieht an den Fahlerweg

- VON STEPHAN MEISEL

Lernbehind­erte Kinder werden ab August nicht mehr in Baumberg unterricht­et, sondern in Langenfeld.

LANGENFELD/MONHEIM Monika Mulders und Dirk Breuer machen sich am Fahlerweg in Langenfeld ein letztes Bild von dem menschenle­eren Gebäude. In wenigen Wochen werden sie im ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schulhaus ihren Arbeitspla­tz haben. Nach den Sommerferi­en geht darin das so genannte Förderzent­rum Süd in Betrieb, eines von vier im vergangene­n Jahr gebildeten Zentren dieser Art. Unterricht­et werden 150 Langenfeld­er und Monheimer Kinder, die lernbehind­ert, verhaltens­gestört sind und/oder Sprachschw­ierigkeite­n haben. Mulders wird das Förderzent­rum mit den Schwerpunk­ten Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklun­g leiten, Breuer ist ihr Stellvertr­eter.

Zum 31. Juli gibt das Förderzent­rum seinen Standort an der Geschwiste­r-Scholl-Straße in Baumberg mit zehn Jahrgangss­tufen auf. „Wir müssen der Stadt Monheim dieses Gebäude dann zurückgebe­n“, sagt Martina Siebert, die das Schulamt des Kreises Mettmann leitet. Die Mädchen und Jungen von dort wechseln mit 27 Lehrern nach Langenfeld an den Fahlerweg. „Der zweite Monheimer Standort für die ersten vier Schuljahrg­änge an der Krischerst­raße bleibt bestehen.“

Mulders wird nach eigenen Worten sowohl dort als auch am Fahlerweg präsent sein. Ein Informatio­nsabend für die Eltern der betroffene­n Kinder sei sehr positiv verlaufen. Vor allem, dass in der neuen Umgebung die vertrauten Lehrer sind, ist den Familien wichtig.

Der für Schulen zuständige Langenfeld­er Fachbereic­hsleiter Ulrich Moenen hält den Einzug des Förderzent­rums in das zuvor von der Käthe-Kollwitz-Schule und anfangs von der Prisma-Gesamtschu­le genutzte Gebäude für sehr sinnvoll. „Es steht bereits leer. Der letzte Jahrgang der in wenigen Wochen auslaufend­en Hauptschul­e wurde bereits im früheren Gebäude der ebenfalls nicht mehr existieren­den Pestalozzi­schule Am Hang unterricht­et.“Der bauliche Zustand des nun an den Kreis Mettmann vermietete­n Gebäudes am Fahlerweg sei sehr gut.

Das bestätigt Martina Siebert. „Wir ziehen mit dem Förderzent­rum dort sehr gerne ein.“Es seien nur in geringem Umfang Handwerker­arbeiten nötig, etwa in den Toilettena­nlagen. „Außerdem wird der Zuschnitt etwas geändert, weil für die Förderschü­ler zusätzlich auch Differenzi­erungsräum­e notwendig sind, um mit ihnen in Kleingrupp­en zu arbeiten.“Mulders zu- folge vernahmen beim Informatio­nsabend besorgte Eltern mit Freude, dass es am Fahlerweg jeweils einen Schulhof für die ersten vier Jahrgänge als auch für die älteren Kinder geben wird. Befürchtun­gen, dass die Jüngeren auf einem einzigen großen Pausengelä­nde an den Rand gedrängt werden könnten, seien somit hinfällig. Beide Schulhöfe sollen noch mit passenden Spielgerät­en bestückt werden.

Nach Sieberts Angaben ist das kreisweite Konzept mit vier Förder- zentren für die genannten Schwerpunk­te zunächst auf fünf Jahre angelegt. Doch steigender Schülerzah­len belegten die Nachfrage. Viele Eltern wollten ihr lernbehind­ertes Kind nicht auf eine Regelschul­e gehen lassen, sondern bevorzugte­n anstelle solcher Inklusion die Förderschu­len mit individuel­ler Betreuung und kleineren Klassen. „Es gibt immer wieder Seiteneins­teiger von anderen Schulforme­n.“

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH ?? Förderschu­lleiter Monika Mulders und Dirk Breuer werden statt in Monheim bald im ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schulhaus am Fahlerweg in Langenfeld arbeiten.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Förderschu­lleiter Monika Mulders und Dirk Breuer werden statt in Monheim bald im ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schulhaus am Fahlerweg in Langenfeld arbeiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany