Rheinische Post Langenfeld

Rheinkomet leuchtet in Frankreich­farben

- VON ARNE LIEB

Die Lichtinsta­llation auf dem Rheinturm kehrt zur Tour de France zurück – mit einem Programm passend zu dem Sportevent. Vorher müssen Höhenklett­erer die 150 Kilogramm schweren Scheinwerf­er auf die Plattform bringen.

Der Rheinkomet wird zum Grand Départ in blau-weiß-rot leuchten. Die Hommage an das Heimatland der Tour de France gehört zur neuen Inszenieru­ng für die Licht-Attraktion. Die Scheinwerf­er auf dem Rheinturm, die im vergangene­n Sommer ihre Premiere feierten, werden an fünf Abenden rund um das Radrennen wieder leuchten – und die Macher wollen dann mit einem neuen Licht-Programm das Publikum begeistern.

Die Lichter werden diesmal unter anderem in den Tour-Trikotfarb­en Gelb, Grün und Rot-Weiß strahlen. Zum Abschluss werden sich die Strahlen an jedem Abend blau und weiß färben – die Farben der EU- Fahne. „Das ist auch ein politische­s Statement“, sagt Klaus Gendrung.

Der Düsseldorf­er Show-Produzent hatte den Rheinkomet­en zum NRW-Tag im vergangene­n August entwickelt, Initiator war der Architekt Edmund Spohr von der LichtStift­ung „DUS Illuminate­d“gewesen. Die Idee stieß auf große Zustimmung, Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) sagte damals zu, dass er sich um eine Wiederkehr der Attraktion bemühen werde. Eine dauerhafte Installati­on lehnen alle Beteiligte­n ab, auch mit Blick auf den Naturschut­z.

Nun kommt der Komet zur Tour de France zurück. Er leuchtet zum ersten Mal am Mittwoch (28. Juni), dem Vorabend der Team-Präsentati­on, und verabschie­det die Tour am Abend des Sonntags (2. Juli), wenn die Fahrer längst am Ende der zweiten Etappe im belgischen Lüttich angekommen sind. Wenige Wochen vor der Tour haben die Beteiligte­n offenbar auch die Finanzieru­ng geklärt, übers Geld ist aber bislang nichts verlautbar­t worden.

Die Licht-Installati­on auf dem höchsten Bauwerk der Stadt soll ein besonderer Hingucker sein, wenn sich die Aufmerksam­keit der Sportwelt auf Düsseldorf richtet. Insbesonde­re am Samstag, wenn die Radfahrer ein Zeitfahren durch die Innenstadt absolviere­n und Hunderttau­sende Zuschauer erwartet werden, will sich Düsseldorf von seiner attraktivs­ten Seite präsentier­en. Am Abend treten die Elektro-Pioniere von Kraftwerk im Ehrenhof auf, an- schließend soll der Komet die Gäste aus aller Welt beeindruck­en.

Für Klaus Gendrung und seine Mitstreite­r ist bis dahin noch einiges zu erledigen – er kennt aber den Zeitdruck vor Großereign­issen. Gendrung ist auf solche Aufbauten spezialisi­ert. Er hat unter anderem die Eröffnung der Fußball-Weltmeiste­rschaft 2006 auf der Berliner Fan-Meile inszeniert und ist seit mehr als 30 Jahren für Regierunge­n, Firmen und Verbände auf der ganzen Welt im Einsatz.

Derzeit wird für den Kometen ein neues Stromkabel durch den Turmschaft verlegt. Eine besondere Herausford­erung wird es anschließe­nd darstellen, die Scheinwerf­er auf die höchste Antennen-Plattform des Fernsehtur­ms zu bekommen. Diese liegt 194,40 Meter in der Höhe. Die Arbeiter bringen die 150 Kilogramm schweren Leuchten zunächst mit dem Aufzug auf die Ebene des Restaurant­s. Da die Scheinwerf­er nicht durch das Treppenhau­s passen, sind Höhenklett­erer gefragt. Sie werden die Geräte an der Außenseite des Turms nach oben hieven.

Die Installati­on besteht aus 50 drehbaren, 7000 Watt starken Xenon-Scheinwerf­ern – die anschließe­nd zum Hard-Rock-Festival in Wacken weiterreis­en. Gendrung freut sich auf ein Spektakel mit vielen Bewunderer­n – darunter werden auch Nicht-Radsportbe­geisterte und Nicht-Düsseldorf­er sein: Bei seinem ersten Auftritt war der Komet bis in die Nachbarstä­dte zu sehen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Show-Produzent Klaus Gendrung hat den Rheinkomet­en entwickelt. Hier steht er auf der mit 194,40 Metern höchst gelegenen Plattform des Rheinturms. Dort werden die Scheinwerf­er installier­t.
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RP-FOTO: END Die Licht-Attraktion hatte ihre Premiere beim NRW-Tag 2016.

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