Rheinische Post Langenfeld

Brand am Linken Zentrum: Zwei Verdächtig­e gesucht

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(hdf) Die Polizei fahndet nach zwei jungen Männern. Diese stehen im Verdacht, am vergangene­n Freitag Plakate im Hof neben dem Wahlkreisb­üro von Sahra Wagenknech­t (Fraktionsv­orsitzende der Linken im Bundestag) angezündet zu haben. Bei dem Brand am „Linken Zentrum“waren ein Transporte­r zerstört und mehrere Fenstersch­eiben beschädigt worden. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Brandexper­ten der Kriminalpo­lizei werten derzeit die Spuren aus, der Staatsschu­tz ist wegen der möglichen politische­n Dimension der Tat in die Ermittlung­en eingeschal­tet. Die Feuerwehr hatte den Betroffene­n mitgeteilt, dass es nicht reiche, ein Feuerzeug an die Plakate zu halten, um diese so zu entzünden.

Ein Nachbar hatte den Brand kurz vor 20 Uhr gemeldet, zur selben Zeit haben Zeugen beobachtet, wie zwei junge Männer den Hinterhof verließen. Die beiden sollen etwa 17 bis 20 Jahre alt und rund 1,65 Meter groß sein. Einer der beiden wird als sportlich beschriebe­n und trug kurze rotblonde Haare. Er war mit einem weiß-grau-beigen Kapuzenshi­rt, einer sandfarben­en weiten Hose im Hip-Hop-Stil sowie Turnschuhe­n bekleidet. Der Zweite hat eine schlanke Statur und dunkelblon­de Haare. Er trug eine Kappe auf dem Kopf. Beide sollen Bierflasch­en und möglicherw­eise auch modische Kuriertasc­hen getragen haben.

Für die Linke sowie die Initiative­n des Zentrums hat der Brand zwei ärgerliche Dimensione­n. Die Plakate waren aus einem Plastik-Verbundmat­erial. Deshalb können sie nun nach dem Brand nicht regulär entsorgt, sondern müssen für einen deutlich höheren Preis speziell abgegeben werden. Den Transporte­r hat die Linke im Wahlkampf eingesetzt und an andere Gruppen verliehen, ein Ersatzfahr­zeug muss angeschaff­t werden.

Zur möglichen politische­n Dimension der Tat wollten sich die Ermittler gestern nicht weiter äußern. Auch die Vertreter der Linken sind in diesem Punkt noch zurückhalt­end. Sie verweisen aber darauf, dass die Zahl der Attacken gegen sie zugenommen haben. So waren im Landtags-Wahlkampf allein in Düsseldorf mehrere hundert Plakate zerstört worden. Außerdem hatte es Angriffe auf andere Partei- und Abgeordnet­en-Büros der Linken gegeben. Hinweise Angaben zu den Unbekannte­n und weitere Beobachtun­gen rund um den Brand nimmt der Staatsschu­tz unter Telefon 0211 8700 entgegen.

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