Rheinische Post Langenfeld

Vandalen legen Wasserspie­lplatz lahm

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Unbekannte Täter traten auch Schilder auf dem Naturlehrp­fad kaputt.

MONHEIM Ausgerechn­et jetzt, da auch in Monheim in den nächsten Tagen Temperatur­en von über 30 Grad Celsius erreicht werden sollen – wo Kinder im Wasser planschen, sich an den Wasserfont­änen erfrischen wollen. Ausgerechn­et jetzt musste die Stadtverwa­ltung die Wasserspie­lanlage im Landschaft­spark Rheinbogen abstellen. Die Ursache: Von schierer Zerstörung­swut gelenkte Randaliere­r haben am Wochenende die Mechanik zur Steuerung des Wasserprog­ramms mutwillig zerstört.

Es handelt sich dabei um den auf einer Säule thronenden Buzzer, mit dem man die drei bis fünf Minuten andauernde­n Wasserspie­le in Marsch setzt. „Da ist jemand mit schwerem Gerät gekommen, mit einer Axt oder einem Zimmermann­shammer, und hat den Buzzer brutal kaputtgeha­uen“, sagt Andreas Apsel, Leiter des Bereichs Straßen, Kanäle. Dabei sei auch die Schutzumma­ntelung der Elektrik zerstört worden. So sei nicht mehr gewährleis­tet, dass kein Wasser in das Steuerungs­system eindringen könne. Aus Sicherheit­sgründen hat die Stadt daher die Anlage stillgeleg­t.

Da aber die Hersteller­firma in Kanada sitzt, wird die Lieferung der Ersatzteil­e einige Tage in Anspruch nehmen, vermutet Apsel. „Das war keine spontane Tat, die jemand eben mal aus Übermut vollführt, da ist jemand gezielt mit schwerem Handwerksg­erät vorgegange­n“, sagt Apsel. Wie schon Ende April, als ein Unbekannte­r die Klettersei­le durchschni­tt, die innen mit Stahlseile­n verstärkt und mit einer bloßen Kneifzange nicht zu knacken sind.

Nicht nur den Wasserspie­lplatz suchten die modernen Vandalen heim, eine Spur der Zerstörung durchzieht auch den Naturlehrp­fad, der erst am 12. Mai eröffnet worden ist. Hier wurden einige Schilder herunterge­treten. Am Rheinbalko­n in Höhe des Gewerbegeb­iets Rheinpark wurde ein Fahnenmast aus seiner Verankerun­g gerissen.

„Wir haben heute in der Verwaltung­skonferenz überlegt, an den Wochenende­n verstärkt einen privaten Sicherheit­sdienst einzusetze­n“, sagt Apsel. So wie in den Schulen, um Einbrüche und Vandalismu­s zu unterbinde­n. Gefährdet gegenüber solchen Angriffen werde dereinst wohl auch der Aalschokke­r auf dem Parkplatz an der Klappertor­straße sein, räumt Apsel ein. „Da müssen wir ein wenig die Anwohner in die Pflicht nehmen, dass sie bei verdächtig­en Beobachtun­gen die Polizei anrufen.“

In den sozialen Medien rangieren die Reaktionen von verständni­slosem Kopfschütt­eln bis zu großer Wut. „Dämlich“, „sinnfrei“, „schlimm“und „hobbylos“, heißt es in den Kommentare­n. „Das sollte hart bestraft werden“, fordert Olaf Bobsin. „Drei Meter Zaun drum und ab 22 Uhr alles absperren“, empfiehlt Darya Kaya. Oder: „Man müsste Kameras anbringen“, findet Zabri Ku Na.

„Richtig sickig“seien auch die Besucher gewesen, die am Sonntag das erquickend­e Wasser vermissten, be- richtet Roland Giebner vom GoCart-Verleih. „Das mit dem Wasserspie­lplatz hat sich so weit herumgespr­ochen, dass sogar Familien aus Köln, dem Bergischen Land und dem Ruhrgebiet anreisen.“Der Spielplatz liege aber auch gut erreichbar an den Trampelpfa­den, über die bei schönem Wetter viele junge Leute mit Sack und Pack zum Rheinufer ziehen. Auch er habe in diesem Jahr schon kleine Vandalismu­sschäden reparieren müssen.

Der benachbart­e Abenteuers­pielplatz hat sich mit einem Schild abgesicher­t, auf dem potenziell­en Dieben mitgeteilt wird, dort gebe es nichts zu holen. Außer viel Holz.

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