Rheinische Post Langenfeld

Naturgut Ophoven wirbt für „Beste-Reste-Box“in Restaurant­s

- VON TOBIAS FALKE

LEVERKUSEN „Mitnehmen statt wegwerfen“heißt das neue Motto im Naturgut Ophoven in Opladen. Obwohl das Essen wunderbar schmecke, bleibe doch meist etwas übrig und wandere in die Tonne, erläutert Ute Rommeswink­el vom Naturgut. Hier soll in Zukunft nachgeholf­en werden – wie bei Bastian Theile aus Mülheim an der Ruhr. Er ist das erste Mal auf dem Naturgut und hat zehn Freunde mitgebrach­t, um seinen Geburtstag zu feiern. Er hatte sich beim Geburtstag­sprogramm für das „Kochduell“entschiede­n. Da kochen die Teilnehmer ihr Essen selbst – biologisch frisch. Gurkensala­t, Kartoffel-Gemüsesupp­e und als Nachtisch selbstgema­chtes Popcorn stehen auf der Speisekart­e. Und alles, was nicht gegessen wird, kommt in die Bio-Box – eine kompostier­bare Aufbewahru­ngsbox, die während „Restlos genießen“entstand, einer Gemeinscha­ftsaktion gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung.

„Die Reste können wir dann morgen noch essen“, sagt Bastian, dem das Popcorn besonders gut schmeckt. Davon wird wahrschein­lich nichts übrigbleib­en. „Gerade bei unserem Koch-Duell wird das Einpacken nicht verzehrter Speisen in die Beste-Reste-Box von den Gästen super angenommen“, erzählt Ute Pfeiffer-Frohnert, Leiterin des Kinder- und Jugendmuse­ums EnergieSta­dt und BioBistro-Verantwort- liche. Sie ergänzt: „Wir sind stolz, dass wir in Leverkusen Vorreiter sind.“Ziel sei es, andere Bistros, Restaurant­s, Caterer oder Kantinen zu erreichen: „Die Beste-Reste-Box soll zu einem festen Bestandtei­l der Restaurant­kultur werden.“

Mitmachen sei ganz einfach. Restaurant­s könnten sich unter der Internetad­resse www.restlos-geniessen.de melden. Neben den Boxen erhalten die Teilnehmen­den Infomateri­alien wie Speisekart­eneinleger und Türaufkleb­er, um die Wertschätz­ung von Lebensmitt­eln bei den Gästen zu fördern.

„Einige Gäste haben auch Scheu, danach zu fragen“, sagt Ute Rommeswink­el, „wenn da Restaurant­betreiber bereits aktiv gegensteue­rn, ist bereits viel zur Aktion beigetrage­n.“Schließlic­h sei die Zeit gekommen, etwas im Bewusstsei­n der Menschen zum Thema Nahrungsmi­ttel zu ändern. Elf Millionen Tonnen Lebensmitt­elreste werden in Deutschlan­d jährlich entsorgt, berichtet Rommerswin­kel. Restaurant­s, Großküchen und Caterer würden pro Gast und Jahr rund 23,6 Kilogramm Lebensmitt­el wegwerfen.

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FOTO: UM Simon, Geburtstag­skind Bastian und Nikolas wollen vom selbstgeko­chten Festessen nichts übrig lassen – Reste kommen in die Beste-Reste-Box für später.

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