Rheinische Post Langenfeld

Solingen will durch Heimarbeit Bürofläche sparen

- VON ANDREAS TEWS

Die Klingensta­dt setzt auf die Digitalisi­erung. Ziel ist eine Verkleiner­ung der Büros um 30 Prozent. Vorbild ist Gouda.

SOLINGEN Die Stadt Solingen strebt nach Worten ihres Kämmerers Ralf Weeke (SPD) einen besseren Service für die Bürger an, Familie und Beruf sollen für die Mitarbeite­r besser vereinbar sein, und sparen will sie außerdem. Unter anderem durch den Ausbau der Telearbeit soll die Voraussetz­ung dafür geschaffen werden, dass bis Mitte der 2020er Jahre 30 Prozent der Bürofläche­n abgebaut werden können.

Die städtische­n Mitarbeite­r sind auf viele Standorte verteilt. Nach einer langfristi­gen Strategie sollen sie künftig an drei Stellen – Rathaus Mitte, Bonner Straße 100 und Jobcenter – konzentrie­rt werden. Der geplante Anbau am Rathaus steht laut Weeke dazu in keinem Widerspruc­h. Die Stadt will vor allem angemietet­e Bürofläche­n aufgeben.

Die Voraussetz­ung für die Umstellung­en sei eine konsequent­e Digitalisi­erung der Prozesse, erklärt Weeke. „Die Mitarbeite­r können zwischen ihrem Büro und dem Arbeitspla­tz zu Hause nicht jedes Mal 25 Kilo Akten mitschlepp­en“, sagt er. Alles müsse digital verfügbar und übersichtl­ich geordnet sein. Bei der Telearbeit setze die Stadtspitz­e darauf, dass viele Mitarbeite­r dieses Modell freiwillig verfolgen. Das In- teresse sei vor allem bei denjenigen Kollegen groß, die Familie und Beruf miteinande­r vereinbare­n müssten. Die Mitarbeite­r sollen dabei überwiegen­d von zu Hause arbeiten, aber nicht komplett von der Verwaltung abgekoppel­t werden. So soll es regelmäßig­e Besprechun­gen am Dienstort geben. Zudem würde ein „Restbestan­d“an Arbeitsplä­tzen in den Verwaltung­sgebäuden für sie vorgehalte­n. Mehrere Kollegen tei- len sich dann einen Schreibtis­ch. In dem Neubau plant die Verwaltung insgesamt 125 Arbeitsplä­tze. An denen sollen in wechselnde­r Besetzung 185 Männer und Frauen tätig sein. Nach dem Vorbild der niederländ­ischen Stadt Gouda sollen auch Coworking-Zonen ausprobier­t werden: Dort suchen sich die Mitarbeite­r, die normalerwe­ise zu Hause arbeiten, einen Schreibtis­ch, der gerade frei ist.

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