Rheinische Post Langenfeld

Autor von Antisemiti­smus-Doku schaltet Anwalt ein

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KÖLN (epd/RP) Nach heftiger Kritik an WDR und Arte hat das Erste eine von beiden Sendern abgelehnte TVDokument­ation über Antisemiti­smus am späten Mittwochab­end doch gezeigt. In einer anschließe­nden Runde bei „Maischberg­er“wurden der umstritten­e Film „Auserwählt und ausgegrenz­t – Der Hass auf Juden in Europa“und das Verhalten von WDR und Arte diskutiert. WDR-Programmdi­rektor Jörg Schönenbor­n wies erneut auf „gravierend­e journalist­ische Mängel“hin. Der Historiker Michael Wolffsohn nannte den Film trotz möglicher Fehler „sehr gut“.

Schönenbor­n unterstric­h, eine gründliche Prüfung des Beitrags habe sieben Persönlich­keitsrecht­sverstöße und 25 inhaltlich­e oder journalist­ische Fehler ergeben. Journalist­ische Standards seien nicht eingehalte­n worden, so sei etwa versäumt worden, angegriffe­nen Personen die Möglichkei­t zur Stellungna­hme zu geben. Der WDR habe an acht Stellen korrigiere­nd eingegriff­en, hieß es, dazu wurden kurze Stellungna­hmen in den Film schriftlic­h eingeblend­et.

Doku-Autor Joachim Schröder, der nicht zur Talkrunde eingeladen war, äußerte sich in einem Video bei der Bildzeitun­g: „Im WDR-Faktenchec­k werden Dinge teilweise komplett falsch dargestell­t“, sagt er. Man wolle darauf mit einer „wissenscha­ftlich fundierte Antwort“reagieren. Diese soll von einem Anwalt „im legalen Sinne“begleitet werden.

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