Rheinische Post Langenfeld

Stadt lässt Hunde in Langenfeld zählen

- VON STEPHAN MEISEL

Sämtliche Haushalte werden nach den Sommerferi­en von Firma aufgesucht.

LANGENFELD/MONHEIM 3550 Hunde sind aktuell in Langenfeld angemeldet. Doch der städtische Steueramts­leiter Andreas Scholz geht davon aus, dass nicht alle Hunde erfasst sind. Immer wieder werde festgestel­lt, „dass nicht alle Halter ihrer gesetzesko­nformen Anmeldever­pflichtung nachkommen“. Deswegen sollen noch in diesem Jahr sämtliche Langenfeld­er Hunde gezählt werden. „Das ist zum letzten Mal vor zehn Jahren gemacht worden“, berichtete Scholz den Stadtpolit­ikern im Haupt- und Finanzauss­chuss. „Wir müssen nach so langer Zeit wieder den tatsächlic­hen Bestand feststelle­n. Es geht um Steuergere­chtigkeit. Und wir erwarten hierdurch auch zusätzlich­e Einnahmen.“

Scholz verwies in der Sitzung auf das Beispiel der Nachbarsta­dt Monheim. „Dort wird alle fünf Jahre gezählt – zuletzt 2015. Und da spürte die Stadt etliche nicht angemeldet­e Hunde auf.“Tatsächlic­h waren von insgesamt 2394 in Monheim gezählten Hunden bis dahin 203 ohne Steuermark­e gewesen. „Allein die Ankündigun­g 2015, dass wir private Kontrolleu­re losschicke­n würden, führte zu mehr als 50 Neuanmeldu­ngen“, berichtete Guido Krämer, Bereichsle­iter Finanzen. Am Ende verhalf der für rund 25.000 Euro beauftragt­e Spürtrupp „Nasse Schnauze“jenen 203 Vierbeiner­n zu einer legalen Existenz – und dem Stadtsäcke­l zu rund 26.000 Euro Steuermehr­einnahmen pro Jahr. Die für die Zählung aufgewende­ten Kosten sind somit bereits gedeckt.

So werde es wohl auch in Langenfeld sein, berichtete Scholz auf Nachfrage von Heike Lützenkirc­hen (SPD) in der Ausschusss­itzung. Wie in Monheim sollen nach seinen Angaben Mitarbeite­r einer beauftragt­en Fachfirma voraussich­tlich nach den Sommerferi­en sämtliche Haushalte in Langenfeld aufsuchen. „Als Beauftragt­e der Stadt können sie sich entspreche­nd gut sichtbar auswei

sen.“Sie sol- len sich in einer laut Scholz „freiwillig­en Befragung“erkundigen, ob und wie viele Hunde in dem Haushalt leben. „Ist jemand nicht anzutreffe­n, wird ein entspreche­ndes Informatio­nsblatt hinterlass­en.“

Gemäß der Langenfeld­er Steuersatz­ung ist jeder neue Hund innerhalb von 14 Tagen nach Anschaffun­g oder nach Zuzug beim Referat Steuern und Abgaben anzumelden. Scholz: „Neugeboren­e Hunde haben noch Welpenschu­tz. Sie sind erst mit Ablauf des dritten Monats nach Geburt meldepflic­htig.“

Und was passiert, wenn bei der Bestandsau­fnahme bisher nicht angemeldet­e Hunde festgestel­lt werden? „Dann müssen die betroffene­n Halter gegebenenf­alls mit einer rückwirken­den Steuerfest­setzung rechnen“, sagte Scholz. „Zudem kann im äußersten Fall ein Bußgeld erhoben werden.“

Die Hundesteue­r beträgt in Langenfeld 90, in Monheim 132 Euro pro Jahr, ab dem zweiten Hund werden je Tier und Jahr in Langenfeld 108, in Monheim 156 Euro fällig, ab dem drit- ten Vierbeiner verlangt Langenfeld 126, Monheim 180 Euro pro Tier und Jahr. Für kaum mehr gemeldete, so genannte Kampfhunde sind als zehnfacher Betrag in Langenfeld 900 Euro pro Jahr fällig, in Monheim 1320 Euro im Jahr.

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