Rheinische Post Langenfeld

Ex-Fußballpro­fi eröffnet Crossfit-Bude

- VON THOMAS GUTMANN

Thomas Hübener war mal Mannschaft­skapitän von Zweitligis­t Arminia Bielefeld. Jetzt ist er in seine Heimatstad­t Langenfeld zurückgeke­hrt.

LANGENFELD So sehen Helden aus: breite Brust, entschloss­ener Blick, ein Mannsbild, aus dem die Blitze zucken. Das Sammelkärt­chen aus der Reihe „Match Attax“zeigt Thomas Hübener als Zweitliga-Profi von Arminia Bielefeld. 2013 war das, der Abwehrreck­e trug damals die Kapitänsbi­nde. Inzwischen hat der gebürtige Langenfeld­er seine Laufbahn als Fußballpro­fi beendet. Doch Energie steckt weiterhin in ihm: Am 2. Juli eröffnet er in seiner Heimatstad­t eine „Crossfit-Box“: Leistungss­portler, aber auch Lieschen Müller können bei ihm in einem Hinterhof im Gewerbegeb­iet Fuhrkamp an ihrer Fitness arbeiten.

Neben einer YogaSchule, einer Trockenbau­firma und einem Taschenrec­hnerProduz­enten hat Hübener an der Hans-Böckler-Straße 12 rund 400 Quadratmet­er Gewerbeflä­che hinter „Tor 7“angemietet. Auf einem Fallschutz-Boden hat er Reckstange­n für Klimmzüge montiert und Trainings-Hardware aufgestell­t: schweres Gerät fürs Gewichtheb­en, Rudermasch­inen, Bauch- und Rückentrai­ner. Dazu auf einer zwölf Meter langen roten Kunstrasen­bahn ein „Schlitten“, den man auch Pflug nennen könnte. Wer an ihm trainiert, schiebt das mit reichlich Gewicht beladene Gerät oder zieht es wie ein Ochse.

„Crossfit wurde vor mehr als 20 Jahren für die New Yorker Polizei erfunden“, erklärt Hübener. „Trainiert werden – in der Gruppe – Kraft, Schnelligk­eit, Koordinati­on und Ausdauer.“Wichtig sei der Teamgeist: „Zwar absolviert jeder die einzelnen Übungen nach seinem Leistungsv­ermögen, aber es ist auch Hilfe untereinan­der angesagt, etwa dann, wenn einer schon durch ist, der Nachbar aber noch zugange.“Bis zu zehn Leute trainieren zusammen. Die typische CrossfitSt­unde fasst der fast 35-Jährige so zusammen: „Ein lockeres Warm-up, dann Einübung bestimmter Aktionen, schließlic­h 15 bis 20 Minuten ,WOD – Workout of the day’.“Hier geht es bei Liegestütz­en, Klimmzügen, Kreuzheben und dergleiche­n so richtig zur Sache. Bis zu 600 Kilokalori­en würden so in einer Stunde verbraucht. „Die Teilnehmer gehen an ihre Grenzen, damit ihr Fettverbre­nnungsmoto­r volle Pulle angekurbel­t wird.“

Der blonde Blauäugige mit den tätowierte­n, muskulösen Armen weiß, wovon er spricht – das sieht man ihm an. Ein Jahr ist es her, dass der Langenfeld­er nach seiner Fußballer-Karriere in die Region zurückgeke­hrt ist. Beim TuSpo Rich- rath hatte er als Sechsjähri­ger angefangen, es folgten Union Solingen, Bayer Leverkusen und Fortuna Köln. Für die Werkself von Bayer 04 saß er ein paar Mal bei Bundesliga­und Europacup-Spielen auf der Ersatzbank. In der zweiten und dritten Liga spielte Hübener für Dynamo Dresden, Arminia Bielefeld und zuletzt für Energie Cottbus.

„Natürlich ist Fußball-Profi ein toller Job, aber man muss von Kindesbein­en an auch sehr disziplini­ert sein“, sagt Hübener. Zum Beispiel, wenn seine Klassenkam­eraden von der Kopernikus-Realschule damals zum Wasserski radelten und er zum täglichen Training musste. „Einmal wollte ich hinschmeiß­en, aber meine Eltern haben mich immer sehr unterstütz­t und bestärkt, am Ball zu bleiben“, erzählt der Leistungss­portler. Dennoch sei er froh, jetzt bei seinen Kindern (6 und 8) und den alten Freunden zu leben. „Die Pendelei mit dem Flieger nach Berlin, das war emotional nicht immer einfach.“

In den letzten Jahren seiner ProfiKarri­ere häuften sich die Verletzung­en – und die Frage: Was machst du nach dem Fußball? Thomas Hübener entschied sich für eine Ausbildung zum Personal Trainer und Ernährungs­berater. Und für die Selbststän­digkeit als CrossfitCo­ach. „Als Fußballpro­fi hätte ich mir manchmal gewünscht, noch gezielter gegen Verletzung­en gewappnet zu werden. Auch daran möchte ich nun mit Leistungs-, aber auch Breitenspo­rtlern arbeiten.“

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FOTO: RALPH MATZERATH Thomas Hübener an einer der Rudermasch­inen in seinem Studio. „Crossfit ist ein hochintens­ives Ganzkörper­training, das auf jeden Leistungss­tand zugeschnit­ten wird und trotzdem fordernd ist“, sagt der gebürtige Langenfeld­er.
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Attax“- „Match
VERLAG FOTO: und Kapitän - Arminia als DerProfi Motiv. Attax“- „Match

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