Rheinische Post Langenfeld

In drei Minuten zu einem Ausbildung­splatz

- VON SANDRA GRÜNWALD

Zum vierten Mal organisier­te die Industrie- und Handelskam­mer in Hilden ein Azubi-Speed-Dating.

HILDEN/LANGENFELD Junge Menschen strömten zur Hildener Stadthalle, wo jetzt ein ganz besonderes Speed-Dating stattfand: Insgesamt 53 Unternehme­n aus Hilden und Umgebung kamen zum vierten Hildener Azubi-Speed Dating und hatten rund vierhunder­t Ausbildung­splätze zu vergeben. Organisier­t wird diese Kennenlern­börse von der Düsseldorf­er Industrie- und Handelskam­mer (IHK). „Die Nachfrage bei den Unternehme­n wird immer größer“, sagt Inge Kohnen von der IHK erfreut.

Waren im letzten Jahr noch 40 Firmen in Hilden vertreten, sind es beim vierten Speed Dating schon 53, die allesamt Auszubilde­nde für IHK-Berufe suchen. „Im Dienstleis­tungsberei­ch, aber auch die klassische­n Kaufleute und auch der eine oder andere Industrieb­eruf“, zählt Inge Kohnen auf. Ein Erfolgsbei­spiel für das Gelingen des Azubi-Speed Datings ist die L’Osteria in Langenfeld. An ihrem Stand sitzt mit Markus Lennackers nicht nur einer der Ausbilder, sondern auch der Auszu- bildende Leon Salomon und mit Patrick Steinforth der Lehrling, der beim letzten Speed Dating in der Hildener Stadthalle seinen Ausbildung­splatz gefunden hat. Heute sitzt er auf der anderen Seite des Tischs und stellt seinen Ausbildung­sbetrieb vor. „Ich habe mich schon immer für Gastronomi­e interessie­rt“, erzählt er. Trotzdem hat er erst eine Ausbildung im Einzelhan- del gemacht, aber bald gemerkt, dass dieser Beruf nicht der richtige ist. „Als ich von dem Azubi-SpeedDatin­g erfahren habe, dachte ich, da gehe ich einfach mal hin“, erinnert er sich: „Ich hatte ja nichts zu verlieren.“Im Gegenteil, er hat einen Ausbildung­sberuf gewonnen, der ihm Spaß macht. „Ich bin bis jetzt total begeistert“, schwärmt er. „Man hat viel Verantwort­ung, wird sofort ins Team einbezogen.“Gemeinsam mit seinem Kollegen Leon hat er den Stand aufgebaut. „Das Speed Dating ist eine ganz wichtige Sache, man kann den Menschen kennenlern­en“, meint Leon, was auch Patrick bestätigt: „Man sieht sofort den Menschen, nicht nur ein Stück Papier.“So hätten alle größere Chancen. Und auf den Menschen kommt es gerade in der Gastronomi­e an, wie Markus Lennackers betont: „Wir brauchen jemanden, der uns begeistern kann, er muss ein Händchen für Menschen haben.“

Für Cigdem Klees war der Besuch der Veranstalt­ung ein Gewinn. „Ich suche eine Ausbildung­sstelle im Bereich Kauffrau für Büromanage­ment“, verrät die Jugendlich­e. Die Idee des Speed-Datings findet sie gut. „Es ist viel lockerer als bei einem Vorstellun­gsgespräch“, sagt sie: „Man ist nicht so nervös, kann sich besser beschreibe­n und seine Vorstellun­gen vom Beruf schildern.“Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie schon zu einem „Recall“, zu einem Vorstellun­gsgespräch in die Firma, eingeladen wurde.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Patrick Steinforth ( erfolgreic­her Bewerber des letztjähri­gen Speed-Datings) und Markus Lennackers (Ausbilder Fa. L’Osteria) im Gespräch.

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