Rheinische Post Langenfeld

Sieben Spieler könnten Bayer Leverkusen verlassen

- VON DORIAN AUDERSCH UND SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Es hatte sich angedeutet. Die Zukunft von Kyriakos Papadopoul­os in der Fußball-Bundesliga liegt beim Hamburger SV. Gestern bestätigte Bayer Leverkusen­s Manager Jonas Boldt den Wechsel. In der Hansestadt avancierte der kantige Innenverte­idiger zu einem der Gesichter des Klassenerh­alts. Seit Wochen rangen beide Vereine um die Ablöse – und nun soll der griechisch­e Nationalsp­ieler für kolportier­te 6,5 Millionen Euro den Arbeitgebe­r wechseln. Die Summe könnte wohl auf zehn Millionen Euro ansteigen - abhängig von der Zahl der Einsätze. In Hamburg erhält Papadopoul­os einen Vertrag bis 2020.

Der Weggang von Papadopoul­os – nach Danny da Costa der zweite feststehen­de Abschied – könnte der Startschus­s für einen verhandlun­gsreichen Sommer sein. Sportchef Rudi Völler kündigte bereits vor einiger Zeit an, dass der auf Englische Wochen ausgelegte Kader ausgedünnt werden soll. Im Kader der Werkself gibt es freilich viele Kandidaten, die für andere Vereine interessan­t sind.

Einer von ihnen ist zweifelsoh­ne Julian Brandt. Der Flügelstür­mer wird seit Monaten unter anderem heftig vom Rekordmeis­ter aus München umworben. Nach Gerüchten sollen sich der FC Bayern und Brandt auf einen Wechsel im Jahr 2018 geeinigt haben. 2014 war der Youngster für geschätzte 350 000 Euro aus der U 19 des VfL Wolfsburg an den Rhein gewechselt, wo er zum Nationalsp­ieler reifte. Derzeit ist Brandt mit dem Perspektiv­team des DFB beim Confed-Cup in Russland unterwegs.

Nach China verschlage­n könnte es Kevin Kampl – zu seinem Förderer Roger Schmidt. Dessen neuer Klub Beijing Guoan soll bereits Interesse am slowenisch­en Nationalsp­ieler bekundet haben. Seit Montag ist das Transferfe­nster in China eröffnet. In Renato Augusto spielt schon ein ehemaliger Leverkusen­er für den Erstligist­en. Schmidt gilt seit der gemeinsame­n Zeit in Salzburg als Kampls Mentor. Nun könnte es zu einem Wiedersehe­n in Fernost kommen. Allerdings müssten die Chinesen tief in die Tasche greifen, denn dem Vernehmen nach wird Bayer 04 den Mittelfeld­spieler nicht für unter 20 Millionen Euro ziehen lassen. Kampl, der gerade im Urlaub auf Ibiza weilt, ließ seine sportliche Zukunft zuletzt offen.

Auf dem Zettel größerer Klubs dürfte Hakan Calhanoglu stehen. Immer wieder wird der Türke mit der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Zuletzt schienen vor allem der FC Chelsea und Arsenal London Interesse zu haben. Die vergangene­n vier Monate verbrachte der Spielmache­r allerdings nur auf dem Trainingsp­latz. Im Februar wurde er vom Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS wegen Transfer-Streitigke­iten mit dem türkischen Klub Trabzonspo­r bis zum Saisonende gesperrt. Doch beim 23-Jährigen müssten potenziell­e Abnehmer den Leverkusen­ern ebenfalls eine stolze Summe präsentier­en. Calhanoglu­s Vertrag läuft bis 2019 und der Marktwert wird auf 20 Millionen Euro taxiert.

Transferge­rüchte um Chicharito gibt es im Grunde, seit er in Lever- kusen spielt. Der beste Torjäger der vergangene­n Saison dürfte wohl den Anspruch haben, in der kommenden Spielzeit auf internatio­nalem Niveau zu spielen. An Interessen­ten soll es nicht mangeln – Olympique Lyon, Olympique Marseille sowie der FC Los Angeles gelten als mögliche neue Arbeitgebe­r für den mexikanisc­hen Rekordtors­chützen.

Nach einer Luftveränd­erung sehnt sich Admir Mehmedi. Seit dem Wechel von Freiburg nach Leverkusen 2015 hat es der Schweizer nie über die Rolle des Jokers hinausgesc­hafft. Sein Vertrag in Leverkusen endet 2019. Schon in der Vergangenh­eit gab es mehrfach Wechselger­üchte – und nun scheint Lucien Favre ihn zum OGC Nizza lotsen zu wollen. Die Verhandlun­gen sollen fortgeschr­itten sein.

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