Sieben Spieler könnten Bayer Leverkusen verlassen
LEVERKUSEN Es hatte sich angedeutet. Die Zukunft von Kyriakos Papadopoulos in der Fußball-Bundesliga liegt beim Hamburger SV. Gestern bestätigte Bayer Leverkusens Manager Jonas Boldt den Wechsel. In der Hansestadt avancierte der kantige Innenverteidiger zu einem der Gesichter des Klassenerhalts. Seit Wochen rangen beide Vereine um die Ablöse – und nun soll der griechische Nationalspieler für kolportierte 6,5 Millionen Euro den Arbeitgeber wechseln. Die Summe könnte wohl auf zehn Millionen Euro ansteigen - abhängig von der Zahl der Einsätze. In Hamburg erhält Papadopoulos einen Vertrag bis 2020.
Der Weggang von Papadopoulos – nach Danny da Costa der zweite feststehende Abschied – könnte der Startschuss für einen verhandlungsreichen Sommer sein. Sportchef Rudi Völler kündigte bereits vor einiger Zeit an, dass der auf Englische Wochen ausgelegte Kader ausgedünnt werden soll. Im Kader der Werkself gibt es freilich viele Kandidaten, die für andere Vereine interessant sind.
Einer von ihnen ist zweifelsohne Julian Brandt. Der Flügelstürmer wird seit Monaten unter anderem heftig vom Rekordmeister aus München umworben. Nach Gerüchten sollen sich der FC Bayern und Brandt auf einen Wechsel im Jahr 2018 geeinigt haben. 2014 war der Youngster für geschätzte 350 000 Euro aus der U 19 des VfL Wolfsburg an den Rhein gewechselt, wo er zum Nationalspieler reifte. Derzeit ist Brandt mit dem Perspektivteam des DFB beim Confed-Cup in Russland unterwegs.
Nach China verschlagen könnte es Kevin Kampl – zu seinem Förderer Roger Schmidt. Dessen neuer Klub Beijing Guoan soll bereits Interesse am slowenischen Nationalspieler bekundet haben. Seit Montag ist das Transferfenster in China eröffnet. In Renato Augusto spielt schon ein ehemaliger Leverkusener für den Erstligisten. Schmidt gilt seit der gemeinsamen Zeit in Salzburg als Kampls Mentor. Nun könnte es zu einem Wiedersehen in Fernost kommen. Allerdings müssten die Chinesen tief in die Tasche greifen, denn dem Vernehmen nach wird Bayer 04 den Mittelfeldspieler nicht für unter 20 Millionen Euro ziehen lassen. Kampl, der gerade im Urlaub auf Ibiza weilt, ließ seine sportliche Zukunft zuletzt offen.
Auf dem Zettel größerer Klubs dürfte Hakan Calhanoglu stehen. Immer wieder wird der Türke mit der englischen Premier League in Verbindung gebracht. Zuletzt schienen vor allem der FC Chelsea und Arsenal London Interesse zu haben. Die vergangenen vier Monate verbrachte der Spielmacher allerdings nur auf dem Trainingsplatz. Im Februar wurde er vom Internationalen Sportgerichtshof CAS wegen Transfer-Streitigkeiten mit dem türkischen Klub Trabzonspor bis zum Saisonende gesperrt. Doch beim 23-Jährigen müssten potenzielle Abnehmer den Leverkusenern ebenfalls eine stolze Summe präsentieren. Calhanoglus Vertrag läuft bis 2019 und der Marktwert wird auf 20 Millionen Euro taxiert.
Transfergerüchte um Chicharito gibt es im Grunde, seit er in Lever- kusen spielt. Der beste Torjäger der vergangenen Saison dürfte wohl den Anspruch haben, in der kommenden Spielzeit auf internationalem Niveau zu spielen. An Interessenten soll es nicht mangeln – Olympique Lyon, Olympique Marseille sowie der FC Los Angeles gelten als mögliche neue Arbeitgeber für den mexikanischen Rekordtorschützen.
Nach einer Luftveränderung sehnt sich Admir Mehmedi. Seit dem Wechel von Freiburg nach Leverkusen 2015 hat es der Schweizer nie über die Rolle des Jokers hinausgeschafft. Sein Vertrag in Leverkusen endet 2019. Schon in der Vergangenheit gab es mehrfach Wechselgerüchte – und nun scheint Lucien Favre ihn zum OGC Nizza lotsen zu wollen. Die Verhandlungen sollen fortgeschritten sein.