Rheinische Post Langenfeld

Mit Hightech gegen Einbrecher

- VON JOSÉ MACIAS

Bezahlbare Sicherheit­slösungen für Privatkund­en, die leicht montierbar sind und gleichzeit­ig sabotagesi­cher sind, sind selten. ISN Technologi­es aus Münster hat ein eigenes System entwickelt, das auf modernster Funktechni­k basiert.

Das Angebot klingt verlockend: Für unter tausend Euro, verspricht ein Anbieter, lassen sich die eigenen vier Wände mit Kameras gegen Einbrecher sichern. Ulrich Weynell schüttelt bei solchen Angeboten den Kopf: „Ein vernünftig­er Einbruchsc­hutz lässt sich mit solchen Systemen nicht umsetzen, das Geld ist falsch investiert.“Der Geschäftsf­ührer der Internatio­nal Security Network (ISN) Technologi­es AG in Münster kennt den Markt der modernen Sicherheit­ssysteme so gut wie kaum ein anderer in der Branche. 36 Jahre Berufserfa­hrung bringt der Experte mit. Aber müssen Sicherheit­skonzepte für Privatleut­e immer gleich zehntausen­de von Euro kosten?, wollen wir beim Besuch von Ulrich Weynell in der Redaktion wissen.

„Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Wege: Entweder eine High-End-Lösung für einen Neubau oder eine relativ günstige Lösung, die aber dauerhafte­n Schutz bietet“, antwortet der Sicherheit­sspezialis­t. An der günstigen Lösung hat ISN Technologi­es lange getüftelt und ein System entwickelt, das sich nicht nur für einen neu gebautes Haus eignet, sondern auch als Nachrüstun­g für ein bestehende­s Einfamilie­nhaus oder sogar eine Wohnung. „Drei bis vier Stunden, länger dauert es nicht, um ein ungesicher­tes Haus auf einen modernen Stand zu bringen“, verspricht Weynell. Dafür bauen seine Mitarbeite­r eine Alarmanlag­e mit Kameras im Innenund Außenberei­ch auf, die sich von herkömmlic­hen Systemen deutlich unterschei­det und zudem einfach einzubauen ist, da sie ohne Kabel und damit ohne aufwändige Montage funktionie­rt. „Zusammen mit unserem Partner in Langenfeld bieten wir als einzige Firma im deutschspr­achigen Raum (und darüber hinaus) eine funkbasier­te Lösung an, welche in ‚Echtzeit‘ jedes Ereignis ad hoc in die Sicherheit­sleitzentr­ale überträgt, wo sofort ohne Zeitverzug eine Bildauswer­tung vorgenomme­n wird – dadurch werden die sonst üblichen Falschalar­me verhindert.“Die Hardware stammt aus Israel, eines der führenden Länder im Bereich intelligen­ter IT Lösungen. Der Verschlüss­elungsaufw­and ist so hoch, dass dieses System sabotagege­schützt ist. Hinzu kommen redundante Übertragun­gswege.

Die Außen- und Innenmelde­r dieser Anlage lösen im Einbruchfa­ll einen Alarm aus: „Die Täter werden dabei von den Kameras geblitzt – mit zehn Bildern pro Sekunde und in einer Auflösung, die uns sofort erkennen lassen, ob Gefahr im Verzug ist“, erläutert Weynell. Hier kommt ein weiterer Vorteil des Systems zum Zuge. Die Bilder werden innerhalb von wenigen Sekunden an die Sicherheit­szentrale der Firma Protego 24 in Langenfeld gesendet: Hier sitzen rund um die Uhr speziell geschulte Sicherheit­sfachleute, die sich auf einen Blick ein Bild über die Lage im Haus machen können. „Das System sendet Fotos, Adresse, Kontaktdat­en der Kunden sowie die Durchwahl der nächstgele­genen Polizeidie­nststelle an die Sicherheit­szentrale. Ist Gefahr im Verzug, so können unsere Fachleute sofort die Polizei informiere­n und mit den Fotos vom Tatort zugleich den Ernst der Lage dokumentie­ren“, bekräftigt der ISN-Geschäftsf­ührer.

Aber ist so viel Technologi­e für Privatleut­e überhaupt bezahlbar? Ulrich Weynell macht die Rechnung auf: „Die Nachrüstun­g einer rund 120 Quadratmet­er großen Wohnung kostet rund 2000 bis 2500 Euro, ein Einfamilie­nhaus liegt bei durchschni­ttlich 4000 Euro. Und für die Anbindung an die Sicherheit­szentrale fallen monatlich lediglich 27 Euro an – wir bieten damit eines der sichersten und effektivst­en LowCost-Systeme an.“

Zugleich hat ISN Technologi­es viel Know-how in die Benutzerfr­eundlichke­it der Systeme gesteckt, schließlic­h sorgen Fehlalarme und falsche Bedienung bei den meisten Alarmanlag­en immer wieder für Verdruss. Kleine, übersichtl­iche Fernbedien­ungen sowie eine komfortabl­e Smartphone-App machen es den Bewohnern einfach: „Die Anlage lässt sich darüber auf Knopfdruck ein- oder ausschalte­n. Zugleich können weitere Komponente­n, die die moderne Überwachun­gstechnik heutzutage bietet, ebenso eingebunde­n werden wie Smarthome-Lösungen“, schwärmt Weynell. Mit diesem System hat ISN Technologi­es offenbar den Nerv der Zeit getroffen: Über 4600 Aufschaltu­ngen laufen in der Sicherheit­sleitzentr­ale in Langenfeld zusammen.

Unabhängig davon rät der Sicherheit­sexperte zu mechanisch­en Sicherheit­slösungen an Fenstern und Türen – auch hier greift sein Unternehme­n auf eigene Systeme zurück, die auch Nachrüstmö­glichkeite­n anbieten. „Wir verzeichne­n etwa aktuell eine starke Nachfrage nach sicheren Rückzugsrä­umen im Haus – kein Panic Room, diese Kosten können sich Normalbürg­er gar nicht leisten –, sondern etwa ein Schlafzimm­er, bei dem die Tür in Anlehnung an die genormte Widerstand­sklasse RC2 abgesicher­t wird.“Das reicht, um einen Täter mindestens drei Minuten aufzuhalte­n und um etwa Hilfe zu rufen. „Bestehende Türen können wir mit unserem Mehrfachve­rriegelung­ssystem nachrüsten, ohne dass dies optisch auffällt, und erreichen dadurch einen Mindestwid­erstandsze­itwert von drei Minuten nach Euronorm und darüber hinaus, je nach gewünschte­r Widerstand­sklasse.“Und sogar Fenstergla­s lässt sich mit speziellen Folien ohne große Probleme entspreche­nd sichern.

Das Portfolio von ISN umfasst neben der Nachrüstun­g einbruchhe­mmender Fenster nach Euronorm bis hin zu Durchschus­s-hemmenden Fenstern. Grundstück­e werden häufig mit intelligen­ten Zaunsystem­en gesichert, welche ohne Falschalar­me rund um die Uhr jedes unbefugte Betreten des Grundstück­s melden.

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FOTO: ALOIS MÜLLER ISN-Geschäftsf­ührer Ulrich Weynell: ISN GmbH und ISN AG beschäftig­en über 150 Mitarbeite­r, Gründer ist Jérôme Soiné.

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