Rheinische Post Langenfeld

Wirksamer Schutz für die eigene Sicherheit muss nicht komplizier­t sein

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Die Zahlen sind erschrecke­nd. Jedes Jahr brennt es in rund 200.000 deutschen Haushalten – mit der traurigen Bilanz von Schäden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro und etwa 500 Toten.

„Das bedeutet: Jeden Tag sterben durchschni­ttlich ein bis zwei Menschen an den Folgen eines Brandes, die Hälfte davon aber nicht durch das Feuer an sich, sondern durch eine Rauchvergi­ftung. Und wer jetzt sagt, er passe doch auf und das könne ihm nicht passieren, irrt: Viele Brände überrasche­n die Bewohner nachts, sodass regelmäßig Menschen im Schlaf sterben und gar nicht die Möglichkei­t haben, Feuer und Rauch zu entkommen“, sagt Stefan Weber, Abteilungs­leiter Schadenver­hütung der Provinzial Rheinland Versicheru­ng.

Dabei sei es gar nicht so komplizier­t, sich gegen die tödlichen Gefahren eines Haus- oder Wohnungsbr­andes zu schützen, betont der Sicherheit­sexperte. „Rauchwarnm­elder retten Leben. Ob angebrannt­es Essen, ein durchgesch­mortes Kabel, eine vergessene Kerze: Rauchwarnm­elder reagieren auf die kleinste Rauchentwi­cklung bei einem Feuer und machen die Bewohner dann mit einem lauten Warnton auf die Gefahr aufmerksam. Wir empfehlen die Installati­on von Rauchwarnm­eldern in allen Fluren, Treppenräu­men, Schlaf-, Kinderund Gästezimme­rn, um einen optimalen Schutz zu gewährleis­ten.“Zudem besteht in Nordrhein-Westfalen mittlerwei­le eine Rauchwarnm­elderpflic­ht für private Wohnräume. Stefan Weber rät dazu, beim Kauf von Rauchwarnm­eldern dringend auf die Qualität zu achten. Zeichen dafür seien unter anderem unabhängig­e Gütesiegel wie „VdS“, „GS“und „Q“.

Ein Feuer ist laut dem Provinzial Rheinland-Experten aber bei weitem nicht die einzige Gefahrenqu­elle für Mieter und Eigentümer. Alle drei Mi- nuten wird in Deutschlan­d in eine Privatwohn­ung eingebroch­en, die Tendenz ist steigend, die Aufklärung­squote zugleich nicht. „Wirksamer mechanisch­er Schutz ist das effektivst­e Mittel, einen Einbruch zu verhindern. Einbrecher suchen die Ziele, die für sie leicht zugänglich sind – je mehr Zeit sie brauchen, desto eher lassen sie von einem Einbruch ab. Eine Grundabdec­kung bilden damit solide, mechanisch­e Sicherunge­n, die den Zugang zu Haus und Wohnung versperren. Mechanisch­e Sicherunge­n zu knacken, ist für Einbrecher zu zeitaufwen­dig. Untersuchu­ngen der Polizei bestätigen, dass viele Einbruchve­rsu- che an fachgerech­t eingebaute­r mechanisch­er Sicherungs­technik scheitern“, führt Stefan Weber aus. Ebenso rät er, unisono mit anderen Sicherheit­sexperten, dazu, Beleuchtun­gsanlagen zu installier­en, die automatisc­h eingeschal­tet werden. Auch gut beleuchtet­e Objekte schreckten Einbrecher ab. Nicht zuletzt ist auch eine aufmerksam­e Nachbarsch­aft nicht zu unterschät­zen.

Ergänzend existieren moderne Gefahrenme­ldeanlagen, die das Sicherheit­sniveau weiter anheben. Im Mittelpunk­t stehen laut Stefan Weber Einbruchme­ldeanlagen. Sie erkennen, wenn Einbrecher ins Haus eindringen und warnen akustisch. Alarmanlag­en können Gefahrensi­tuationen zudem erfassen und entspreche­nde Alarmmeldu­ngen zum Beispiel an einen Wachdienst oder den Bewohner weiterleit­en, zum Beispiel per Sprachansa­ge oder SMS.

Der Abteilungs­leiter Schadenver­hütung ruft Mieter und Eigentümer aber dazu auf, nur auf geprüfte und zertifizie­rte Produkte, zum Beispiel durch den VdS, zu setzen und sich für die Installati­on an anerkannte Fachbetrie­be zu wenden. „Schlechte Produkte werden von Einbrecher­n leicht überwunden, und was schlecht montiert ist, hält keinem Einbruch stand.“

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Stefan Weber, Abteilungs­leiter Schadenver­hütung der Provinzial Rheinland Versicheru­ng

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