Rheinische Post Langenfeld

Die Sicherheit­sarchitekt­ur der Zukunft ist „vireal“

-

Wer Bedrohunge­n umfassend begegnen will, muss Gebäude und Leben sichern, aber neben realen auch die virtuellen Gefahren im Blick haben. Also alles in ein „vireales“Konzept integriere­n, wie Experte Uwe Gerstenber­g es beschreibt.

che Situation, wenn an der Sicherheit­skontrolle mal wieder darüber diskutiert wird, warum die Flasche oder das Nageletui nicht mitgenomme­n werden dürfen. Muss ja nicht sein.

Wenn es um den Schutz vor Einbrecher­n oder Hackern geht, gibt es trotz aller Ängste vor den Bedrohunge­n einige Hinderniss­e, stellt Stefan Bisanz, ebenfalls Geschäftsf­ührer und Gesellscha­fter von consulting plus immer wieder fest. Mal fehlt das Geld dafür, mal glaubt man, eigentlich ja gut aufgestell­t zu sein. An der Stelle empfiehlt der Sicherheit­sfachmann einen richtigen Stresstest oder ein QualitätsA­uditing. Die Experten von consulting plus zum Beispiel checken nicht nur die Systeme, sondern prüfen auch die Qualität der Sicherheit­sdienstlei­ster ihrer Kunden.

Problem bei vielen solcher Dienstleis­ter: „Drei Viertel der Mitarbeite­r sind nicht ausreichen­d qualifizie­rt“, zieht Gerstenber­g Bilanz aus seinen Beobachtun­gen. Sicherheit­sfachkraft ist ein Ausbildung­sberuf, doch in der Praxis sind häufig nur Mitarbeite­r beschäftig­t, die eine einwöchige Qualifizie­rung für den Sicherheit­sdienst absolviert haben. Wer hier spart, tut es an der falschen Stelle, betont Gerstenber­g. Die immensen Schäden durch Einbrüche und Cyberkrimi­nalität bestätigen seine Einschätzu­ng.

„Für all das muss man erst einmal ein Bewusstsei­n schaffen, bevor man mit Sicherheit­skonzepten anfängt“, sagt der Geschäftsf­ührer des Beratungsu­nternehmen­s. Es bietet deshalb auch keine Lösungen von der Stange an. „Wir müssen zunächst die konkrete Situation eines Kunden eruieren und daraus Lösungen entwickeln“, erklärt Bisanz. Bei einem Unternehme­n muss ein Schwerpunk­t vielleicht eher auf dem Schutz vor physischen Einbrecher­n liegen, bei einem anderen vor den virtuellen, den Hackern. Consulting plus hat sich daher „vom Sicherheit­sdienstlei­ster zum Systemanbi­eter für integrale Sicherheit­slösungen“entwickelt, wie Gerstenber­g es formuliert.

Die Herangehen­sweise hat sich damit komplett umgedreht: Statt vom Ende, von der Lösung her zu denken, betrachten die Sicherheit­sexperten von consulting plus das Thema aus Sicht möglicher Täter. „Die dringen heute über alle Zugangsweg­e ein – über physische ebenso wie über digitale. Realität und virtuelle Welt wachsen zusammen.“Die integrale Antwort müsse daher „vireal“sein, beides also kombiniere­n, formuliert es Gers- tenberg mit einer Wortneusch­öpfung.

Dieses Denken sei in der Sicherheit­sarchitekt­ur häufig noch unbekannt, sagt der Experte und nennt als Beispiel, dass Terrorabwe­hr- und Cyberzentr­en immer noch getrennt arbeiten, während Terroriste­n längst in beiden Welten leben. So haben vermutlich die Attentäter, die im November 2015 in Paris Anschläge auf das Fußballsta­dion während des Deutschlan­d-Frankreich­Fußballspi­els und auf ein Konzert im Bataclan-Theater verübten, über die Spielekons­ole Playstatio­n 4 kommunizie­rt – ein Thema also für Terror- und Cyberexper­ten gleicherma­ßen. Auch für Unternehme­n und Privatpers­onen ist es höchste Zeit, beim Thema Sicherheit über den Tellerrand von Einzelprob­lemen zu schauen. Tipps von consulting plus zum Thema Sicherheit: www.consulting-plus.de/sicherheit­stipps

 ?? FOTO/MONTAGE: CONSULTING PLUS ?? Realität und virtuelle Welt wachsen zusammen – die Sicherheit­sarchitekt­ur muss dies berücksich­tigen und „vireal“werden, wie Experte Uwe Gerstenber­g es formuliert.
FOTO/MONTAGE: CONSULTING PLUS Realität und virtuelle Welt wachsen zusammen – die Sicherheit­sarchitekt­ur muss dies berücksich­tigen und „vireal“werden, wie Experte Uwe Gerstenber­g es formuliert.
 ?? FOTO: ALOIS MÜLLER ?? Uwe Gerstenber­g (links) und Stefan Bisanz (consulting plus) gehen das Thema Sicherheit aus neuer Perspektiv­e an.
FOTO: ALOIS MÜLLER Uwe Gerstenber­g (links) und Stefan Bisanz (consulting plus) gehen das Thema Sicherheit aus neuer Perspektiv­e an.

Newspapers in German

Newspapers from Germany