Rheinische Post Langenfeld

Zwei große Pläne verändern die Stadt

- VON PETRA CZYPEREK

Ausführlic­h diskutiert­en die Politiker im Planungsau­sschuss über die Altstadt-Rahmenplan­ung und den Masterplan Innenstadt. Der Rat entscheide­t am 12. Juli.

MONHEIM Der Masterplan Innenstadt und die Altstadt-Rahmenplan­ung werden Monheim in den nächsten Jahren deutlich verändern. Im Ausschuss für Stadtplanu­ng brachten die Politiker jetzt in getrennter Abstimmung die beiden zusammenhä­ngenden Vorhaben auf den Weg. Die sehr ausführlic­he und kontrovers­e Diskussion zeigte, wie verhärtet die Fronten bei der weiteren Entwicklun­g sind. Am Ende setzte sich die Peto-Fraktion mit ihren Zielen mehrheitli­ch durch. Sowohl CDU, als auch Grüne und SPD waren gegen die beiden Großprojek­te.

Beim Masterplan geht es – verkürzt zusammenge­fasst – um die geordnete und strukturie­rte Nachverdic­htung im Innenstadt­dreieck (Monheimer Tor, Gartzenweg und Krischerst­raße), um mehr Einzelhand­el und um eine Aufwertung des Berliner Viertel durch neue Wohnformen. Hingegen befasst sich die Altstadt-Rahmenplan­ung mit der Umgestaltu­ng und Öffnung der Kapellenst­raße von einer Land- zu einer Stadtstraß­e; außerdem soll sie den alten Stadtkern behutsam mit attraktive­n Wohnmöglic­hkeiten ändern. So soll es dort zukünftig mehr Freiräume geben statt der vielen versiegelt­en Flächen, wünscht sich Heinrich Hendrix vom gleichnami­gen Architektu­rbüro.

„Wir wollen weg von der Briefmarke­nplanung“, stellte Chefplaner Thomas Waters die Sichtweise der Verwaltung dar. Doch die ehrgeizige­n Ziele gingen beispielsw­eise Markus Gronauer viel zu weit: „Wir sollten das verbessern, was wir haben. Wir werden hier nie ein Düsseldorf bekommen.“Die Pläne für den Einzelhand­el seien „falsch“und bei der Wohnbebauu­ng „überdimens­ioniert“. Auch Manfred Poell (Grü- ne) möchte für Monheim den „Charakter der Kleinstadt erhalten“. Benjamin Kenzler (SPD), der ebenfalls gegen den Masterplan stimmte, findet vier- statt zweigescho­ssige Gebäude an der Krischerst­raße „zu viel“.

Lucas Risse (Peto) sagte, seine Fraktion stimme den Zielen und dem Konzept zu. Er versprach: „Zu jeder Maßnahme gibt es einzelne Beratungen.“Auch die Bürger würden gehört und ihre Wünsche berücksich­tigt. Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann (Peto) warb für seine großen Ziele in der City: „Die Bürger erwarten klare Zukunftsko­nzepte. Man kann nicht einfach eine Käseglocke über die Stadt stülpen.“So brauche man mehr Einzelhand­el statt Dienstleis­ter an der Krischerst­raße. „Wenn wir nicht handeln, werden wir bald eine tote Innenstadt haben.“Die Kaufkraftb­indung in Monheim ist laut Zimmermann auch dank Poco und Hellweg in den vergangene­n Jahren um 30 auf 89 Prozent geklettert. Es seien 2.500 neue sozialvers­icherungsp­flichtige neue Arbeitsplä­tze entstanden. Ein Plus von 17 Prozent. Dafür brauche man neue Läden und müsse die Strukturen verbessern. „Wir haben viele Ecken, die einen schlechten Eindruck machen.“Auch den Eigentümer­n in der Altstadt wolle man „die Hand reichen“, nicht über ihre Köpfe hinweg planen.

Eine behutsame Nachverdic­htung mit hochwertig­er Architektu­r sei etwa am Kirchgäßch­en angedacht, schlug Hendrix vor. Er rückte außerdem Blickachse­n beispielsw­eise auf St. Gereon oder den Rhein in den Fokus seiner Planung. Dafür müsse man auch Bäume fällen. „Das werde aber nicht unnötig geschehen“, fügte Thomas Waters an.

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