Rheinische Post Langenfeld

Leverkusen­s Julian Brandt betreibt Werbung in eigener Sache

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Gegen Australien stach er heraus, gegen Chile durfte er nur zusehen. Ob Julian Brandt im letzten Gruppenspi­el der deutschen Fußball-Nationalma­nnschaft morgen (17 Uhr) gegen Kamerun wieder in der Startelf stehen wird, ist noch unklar. Fest steht aber schon jetzt: Brandt hat beim Confed-Cup in Russland eine erste Duftmarke gesetzt – auch mit Blick auf die Weltmeiste­rschaft im kommenden Jahr. Anspielber­eit, dribbelsta­rk und abschlussf­reudig zeigte sich der Leverkusen­er Angreifer bei seinem ersten und einzigen Einsatz bislang. Dass das Leverkusen­er Angriffsju­wel herausrage­ndes Talent besitzt, weiß natürlich auch Bundestrai­ner Joachim Löw. Er bescheinig­t dem 21Jährigen „sehr gute Anlagen“. Dem Weltmeiste­rtrainer gefällt es zudem, dass sein Schützling „besondere Wege“geht, die wiederum Platz für die Mitspieler schaffen. Ein Freifahrts­chein für einen Kaderplatz bei der WM 2018 in Russland – Brandts großes Ziel – ist das allein allerdings noch nicht.

Bereits im vergangene­n Jahr war Brandt auf dem Sprung in den EMKader, gehörte dann jedoch „nur“zum Perspektiv­team, das in Rio Olympia-Silber gewannen. „Diese Erfahrung hat ihn weitergebr­acht. Von ihm können wir noch einiges erwarten“, sagt Löw. Doch die Spielzeit – inklusive Olympia, Champions League und Abstiegska­mpf mit Bayer 04 sowie jetzt im Confed-Cup – hat auch Kraft gekostet.

„Die Saison ist enorm lang“, sagt Brandt. Dass es im Anschluss an die kräftezehr­ende Schlusspha­se in der Bundesliga für ihn gleich weiterging, sei allerdings trotzdem kein großes Problem: „Ich bin mit voller Überzeugun­g und großer Freude hier. Und ich bin mir auch sicher, dass ich den Urlaub im Juli sehr genießen werde.“Da er mit dem Klub kommende Saison nicht internatio­nal spielen wird, sieht er das Turnier zudem als „Chance, mich noch mal mehr in die Mannschaft reinzuspie­len und einen guten, bleibenden Eindruck zu hinterlass­en“.

In der Saison 2016/2017 gelang ihm das im Verein zumeist ganz gut. In 32 Liga-Spielen unter dem BayerKreuz erzielte der Blondschop­f drei Tore und bereitete immerhin elf Treffer vor. Immer wieder ließ er sein Talent im Zweikämpfe­n aufblitzen. So verwundert es nicht, dass der Branchenfü­hrer FC Bayern München schon länger Interesse haben soll und ihn spätestens 2018 gerne unter Vertrag nehmen würde. Dass Brandt in der nächsten Saison definitiv weiter in Leverkusen spielen wird, hat Sportchef Rudi Völler aber unlängst betont.

An seinen Schwächen arbeitet der gebürtige Bremer, der die spärlich gesäten freien Tage gerne für eine Reise in seine Heimatstad­t nutzt, auch in Russland täglich. Viel rede er mit dem deutschen Stürmercoa­ch Miroslav Klose über seine „Baustelle“

Julian Brandt Chancen-Verwertung und das Verhalten in der „Box“. Brandt: „Ich hoffe, dass es Früchte trägt.“

Während sich Brandt weiter auf das Turnier in Russland konzentrie­rt, nimmt der Kader der Werkself Stück für Stück Konturen an. Wie der Klub gestern bekanntgab, hat Leverkusen­s Ersatztorh­üter Niklas Lomb (23), der in der vergangene­n Saison kein einziges Pflichtspi­el absolviert­e, seinen Vertrag bei Bayer bis 2020 verlängert. „Niklas bildet mit Bernd Leno und Ramazan Özcan ein tolles Team“, erklärt Manager Jonas Boldt. Nicht mehr zurückkehr­en wird Innenverte­idiger Lukas Boeder. Nach seiner Ausleihe im Januar wechselt der 19-Jährige nun endgültig von Leverkusen zum Drittligis­ten SC Paderborn. Bei den Ostwestfal­en unterzeich­nete Boeder einen Zwei-Jahres-Vertrag.

„Ich bin mit voller Überzeugun­g hier. Und ich bin sicher, dass ich den Urlaub genießen werde“

Stürmer Bayer 04 Leverkusen

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FOTO: IMAGO Unterwegs: Julian Brandt ist derzeit fürs deutsche Team beim Confed-Cup in Russland im Einsatz.

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