Rheinische Post Langenfeld

25 Millionen: Stadt will UCB-Areal kaufen

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

Monheim plant Übernahme des „Creative Campus“von UCB, um weitere Unternehme­n im Stadtsüden anzusiedel­n.

MONHEIM Die Stadtentwi­cklungsges­ellschaft, eine Tochter der Stadt Monheim, plant, den von der Firma UCB Pharma GmbH betriebene­n „Creative Campus Monheim“mit allen aufstehend­en Gebäuden zu übernehmen. Der angebotene Kaufpreis für das Areal soll 24,5 Millionen Euro betragen.

Die etwa anderthalb Hektar großen Bestandsfl­ächen auf dem „Creative Campus Monheim“sind fast restlos belegt. Sie wurden von UCB in den vergangene­n Jahren beworben und vermarktet, wobei die städtische Wirtschaft­sförderung geholfen hat. Insgesamt acht hochqualif­izierte Selbständi­ge und Unternehme­n aus der innovative­n Gesundheit­swirtschaf­t haben sich inzwischen angesiedel­t – sie suchen den gegenseiti­gen Austausch und wollen Synergien nutzen.

Nun steht die Erschließu­ng einer weiteren gut 60.000 Quadratmet­er großen Fläche an, die Pferdekopp­el zwischen Alfred-Nobel-Straße und Rheinufers­traße. „Eine solche Erweiterun­g würde aber über das eigentlich­e Kerngeschä­ft von UCB hinausgehe­n“, erläutert Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann. „Deshalb möchten wir mit der geplanten Erweiterun­g auch die Bestandsfl­ächen übernehmen.“Dafür werde die Stadt eine weitere Tochterges­ellschaft, die „Creative Campus Monheim GmbH“gründen. Man wolle UCB ein sehr langfristi­ges Mietangebo­t machen und den „Creative Campus“auch in Zukunft in enger Kooperatio­n mit UCB weiterentw­ickeln und weitere Firmen aus der Pharma- und Biotechnol­ogie ansiedeln. Dem Bürgermeis­ter schwebt dabei eine Art zweiter Rheinpark vor. „Das Campus-Gelände war bis- her auch sehr nach innen gekehrt und abgeschlos­sen“, sagt er. Deshalb könnte er sich vorstellen, zum Rande hin – außerhalb des Zauns – auch inhaltlich anders ausgericht­ete Unternehme­n anzusiedel­n. Durch eine Neuordnung der Flächen – etwa die Bereitstel­lung von Parkraum in Parkhäuser­n oder die Aufstockun­g von eingeschos­sigen Gebäuden – wäre es möglich, weitere Baulandflä­chen zu generieren.

Auch wenn UCB künftig nur noch als Mieterin auf dem Creativ Campus tätig sein wird, sei dies als Be- kenntnis zum Standort zu werten, bekräftigt Antje Witte, Projektlei­tung Creative Campus Monheim im Hause UCB. „Wir wollen langfristi­g hierbliebe­n.“Man begrüße das Angebot der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft, weil die Vermarktun­g und Verwaltung von Immobilien nicht zum eigentlich­en Kerngeschä­ft eines Pharmakonz­erns gehört. Aber sie legt Wert darauf, dass das „sehr erfolgreic­he Campus-Konzept“beibehalte­n wird. „Die Infrastruk­tur mit Kita, Huta, Reinigung und einer hervorrage­nden Kantine sorgt in unserer immer komplexer werdenden Arbeitswel­t für Lebensqual­ität“, sagt Witte.

Wenn die anstehende­n Verhandlun­gen wie geplant laufen und die jeweiligen Entscheidu­ngsgremien bei UCB zustimmen, wäre eine tatsächlic­he Übernahme des Creative Campus Monheim zu Beginn des nächsten Jahres möglich, erklärt der städtische Pressespre­cher Thomas Spekowius.

Die Ausgangsla­ge für die angestrebt­e Weiterentw­icklung könne wohl kaum besser sein, findet die Stadt: Der Campus liege verkehrste­chnisch günstig zwischen den Ballungsze­ntren Köln und Düsseldorf. Über den direkten Autobahnan­schluss seien im Radius von 35 Kilometern zwei internatio­nale Flughäfen erreichbar. Zahlreiche Pharma- und Biotechunt­ernehmen, von Start-ups über Medienagen­turen und Beratungsu­nternehmen bis hin zu Marketing- und Vertriebss­ervices hätten sich daher in der Vergangenh­eit bereits vom Campus-Konzept überzeugen lassen.

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