Rheinische Post Langenfeld

Grüne: Koalitions­vertrag fördert Start der CO-Pipeline

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KREIS METTMANN (wie/mei) Kohlenmono­xid (CO) ist zwar farb- und geruchlos aber trotzdem ein hochgiftig­es Gas. Aus Angst vor Unfällen an der auch durch Langenfeld und Monheim verlaufend­en CO-Pipeline kämpfen Anwohner, Bürgermeis­ter, Kommunalpo­litiker aller Parteien und Naturschüt­zer seit Jahren gegen die vom Bayer-Konzern bereits fertiggest­ellte Rohrleitun­g. Bislang haben Gerichte die Inbetriebn­ahme verhindert. Doch jetzt befürchten die Grünen im Kreis Mettmann mit Blick auf den von CDU und FDP unterzeich­neten NRW-Koalitions­vertrag, dass sich dies bald ändern könnte.

Erst im Januar hatte das Bundesverf­assungsger­icht eine Klage an das Oberverwal­tungsgeric­ht (OVG) Münster zurückverw­iesen. Noch im April hatte NRW-Umweltmini­ster Johannes Remmel (Grüne) angekündig­t, im Hinblick auf die Gefahr von Anschlägen auf die unterirdis­che Rohrleitun­g, das 2006 erlassene „Rohrleitun­gsgesetz“auf den Prüfstand zu stellen. Damit wäre die Genehmigun­g der Pipeline möglicherw­eise in Gefahr geraten.

Doch im neuen Koalitions­vertrag von CDU und FDP heißt es auf Seite 38: „Leistungsf­ähige Infrastruk­turen sind das zentrale Nervensyst­em einer starken Industrie. Das gilt für den Verkehrsbe­reich genauso wie für digitale Netze. Ebenso gilt es, die Verbundstr­ukturen der chemischen Industrie zu erhalten und auszubauen. Rohrfernle­itungen sind hierfür ein unverzicht­bares Element.“

Gegen diese Formulieru­ng laufen die Grünen nun Sturm. „Da die COPipeline zwischen Dormagen und Uerdingen die einzige politisch strittige Rohrfernle­itung in NRW ist, kann damit nur sie gemeint sein“, heißt es in einer Mitteilung. Der Erkrather Grünen-Sprecher Peter Knitsch befürchtet für den Fall, dass das OVG der Linie des Bundesverf­assungsger­ichtes folge, „die reale Gefahr, dass noch in diesem Jahr das hochgiftig­e Kohlenmono­xid durch die Leitung gepumpt wird“.

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