Rheinische Post Langenfeld

Den Ahnen im Ausland auf der Spur

- VON TOBIAS FALKE

Bei einem Abend des Geschichts­vereins ging es um Auswanderu­ngsforschu­ng.

LEVERKUSEN In Zeiten von Sozialiste­ngesetze und Armut der Arbeiter wanderten bis 1914 rund sieben Millionen Menschen von Deutschlan­d in die USA aus, allein 400.000 davon aus dem Rheinland. Religiös oder politisch Verfolgte, verarmte Bauern, Knechte und Mägde machten sich auf, um ein besseres Leben, Freiheit, Abenteuer und geschäftli­che Möglichkei­ten zu finden. So auch 1887 unter anderem die Brüder Mathias und Ferdinand Heider des Druckereib­esitzers und Verlegers Johann Heider aus Opladen. Ziel war Scranton in Pennsylvan­ia, wo die beiden als Arbeiter – Barbier und Chiropodis­t (Fußpfleger) – geführt wurden. Noch heute leben in Scranton die Nachkommen der Gebrüder Heider aus Opladen.

Um an solche Geschichte­n zu gelangen muss extrem fleißig recherchie­rt werden, wie Peter Lückerath jetzt bei einem Vortrag beim Bergischen Geschichts­verein bestätigt. Er hatte sich unter anderem auf die Suche nach seinen eigenen Vorfahren begeben und ist in den USA fündig geworden. So besuchte er das Grab von Johan Peter Lückerath auf dem St. Louis Friedhof. Der Vorfahr starb 1921 in den USA. „Wichtig sind die Anlaufpunk­te – wo suche ich, welchen Quellen kann ich nachgehen?!“, erläuterte der Familienfo­r- scher in der Villa Römer. Zwar gebe es immer noch wichtige analoge Anlaufstel­len wie das Deutsche Auswandere­r-Museum in Bremerhave­n oder das NRW-Landesarch­iv in Duisburg, wo man viele Dokumente finden könnte. Aber durch das Internet sei die Suche mittlerwei­le flexibler geworden.

Auf Plattforme­n wie der amerikanis­che „German Imigrant Database“, Family Search oder „findagrave.com“ist Lückerath unterwegs und durchforst­et dort die Familienge­schichten. Sein Tipp für Ahnenforsc­her: Wer in der Suchmaschi­ne OBIT mit einem zu suchenden Namen eingibt, findet womöglich einen passenden Nachruf.

Newspapers in German

Newspapers from Germany