Die Neanderland-Biennale ist wetterfest
Bei Regen ziehen die Freiluft-Events an überdachte Spielorte um. In Monheim heißt es am Sonntag: „Von der See“.
KREIS METTMANN Ob literarische Spaziergänge, Freilufttheater oder Gesang unterm Himmelszelt – die Veranstaltungen der aktuellen Neanderland-Biennale sind überwiegend „für draußen“geplant. Doch die Organisatoren haben vorgesorgt: Für jedes Open-air-Event wird ein überdachter Alternativort freigehalten. Dies dürfte sich am bevorstehenden, dem zweiten Festival-Wochenende als kluge Entscheidung erweisen. Der Deutsche Wetterdienst sagt für die Region bis Sonntag zum Teil anhaltenden Regen“voraus, der sich „zeitweise intensiviert und schauerartig verstärkt sein kann“.
Ob die Monheim-Premiere der diesjährigen Biennale im Sojus 7 an der Kapellenstraße 38 stattfinden wird, ist noch offen: Am Sonntag sollen sich laut DWD „erst in der zweiten Tageshälfte“größere Wolkenlücken zeigen. Inhaltlich wäre ein bisschen „schiet Wetter“aber gar nicht so unpassend, wenn die Aufführung um 16 Uhr auf dem Spielplatz Heinrich-Zille-Platz begönne: Mär und mehr – von der See heißt das Stück, in dem Alessandra Ehrlich einen Schiffsjungen mimt. In Erzählungen, Gedichten und Liedern berichtet sie unter anderem von ihren Abenteuern an Bord legendärer Segelschiffe, von Kämpfen mit Eisbären im nördlichen Eismeer, Stürmen auf dem Atlantik, von Moby Dick und Seeräuber Blackbeard. Was die Besucher für den Seemannsgarn bezahlen, entscheiden sie selbst: „Betaal, wat de häs“.
Begonnen wird mit dem zweiten Biennale-Wochenende heute Abend in Hilden: Im HeinrichStrangmeier-Saal der städtischen Musikschule in Hilden, Gerresheimer Straße 20, wird ab 20 Uhr das Stück Papas Kriege gegeben. Es wurde vor einer Woche in Heiligenhaus uraufgeführt und ist am kommenden Montag, 3. Juli, um 10 Uhr in Erkrath-Hochdahl im Gymnasi- um Rankestraße ein weiteres Mal zu sehen. In einer bildreichen Geschichte, die auf Feldpostbriefen und Tagebüchern von Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg basiert, stellen sich drei Darsteller den Fragen: Wer waren unsere Väter und Großväter? Und wer waren die sogenannten „Feinde“? Was hat sie zu Soldaten gemacht, in welche Gedankenwelten haben sie sich inmitten all der Gräuel gesehnt? Tickets kosten im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 13 Euro.
Ein Theatererlebnis für Familien beschert das Figurentheater Lille Kartofler am morgigen Samstag um 16 Uhr mit dem Märchen Der Froschkönig auf der Naturbühne an der Vorburg von Schloss Hardenberg in Velbert-Neviges (bei Regen im Schloss). Karten kosten 4 Euro im Vorverkauf, 6 Euro an der Tageskasse.
Zu Raumfahrern auf einem fremden Planeten wird das Publikum am späten Samstagabend um 22 Uhr bei der szenischen Spazierlesung Da vorn, am Rand der Galaxie in den Grünanlagen gegenüber dem Hagebaumarkt an der Böttingerstraße in Haan. Die Schauspieler des Neusser „Theaters am Schlachthof“versprechen literarische Utopien in einer Grünanlage, die zu einer „neuen Sphäre“wird – mit „Stimmen fremder Lebensformen“. Bei Regen findet die Aufführung in der Haaner Stadtbücherei, Neuer Markt 17, statt. Tickets: 8 Euro im Vorverkauf; Abendkasse 10 Euro. Alle Infos unter www.neanderlandbiennale.de