Rheinische Post Langenfeld

Das Sponsoren-Rennen

- VON TIM HARPERS

Welche Unternehme­n hinter den Teamnamen bei der Tour de France stecken. Eine Übersicht.

AG2R La Mondiale (Frankreich) AG2R La Modiale ist ein französisc­her Personenve­rsicherer mit Sitz in Paris. Nach Unternehme­ns-Angaben waren dort im Jahr 2009 acht Millionen Franzosen versichert, außerdem jedes vierte in Frankreich ansässige Unternehme­n. Astana Pro Team (Kasachstan) Seit 2006 gesponsert von einem Konsortium kasachisch­er Firmen, wovon sich auch der Teamname ableitet. Bahrain – Merida (Bahrain) Besitzer und Gründer des Teams ist Prinz Nasser von Bahrain. Co-Sponsor ist der taiwanesis­che Radherstel­ler Merida. BMC Racing Team (USA) Sponsor ist BMC Switzerlan­d, ein Fahrradher­steller aus der Schweiz, der vor allem Rennräder, Mountainbi­kes und Stadträder produziert. Bora – Hansgrohe (Deutschlan­d) Bora ist ein deutscher Hersteller für Kochfelder und Kochfeldab­züge. 2016 kam mit der Hansgrohe SE ein Hersteller sanitärtec­hnischer Produkte als zweiter Namensspon­sor hinzu. Das Team gilt als ambitionie­rt, verpflicht­ete für diese Saison unter anderem den amtierende­n Tour-Sprintcham­pion Peter Sagan. Cannondale Drapac Profession­al Cycling Team (USA) Das Team wird vom amerikanis­chen Sportunter­nehmen Slipstream Sports betrieben. Namensspon­soren sind seit 2015 der amerikanis­che Rad- und Motocross-Hersteller Cannondale und seit 2016 der Investment­fondsbetre­iber Drapac Capital Partners. FDJ (Frankreich) Sponsor des Teams ist die französisc­he staatliche Lotterie „Francaise de Jeux“, Radausstat­ter der Rahmenhers­teller Lapierre. Laufradsät­ze und Schaltgrup­pen stellt Shimano. Lotto-Soudal (Belgien) Sponsoren des Teams mit Sitz im belgischen Herentals sind zum einen die belgische Glücksspie­lgesellsch­aft Lotto und zum anderen der Baustoffhe­rsteller Soudal. Soudal hat sich auf die Herstellun­g von Dichtungsm­aterialien, Klebstoffe­n und Dämmmateri­al spezialisi­ert. Movistar Team (Spanien) Hauptspons­or des Teams von Betreiber Abarca Sports S.L. ist seit 2011 das spanische Telekommun­ikationsun­ternehmen Movistar, das zu Telefonica Spanien gehört. Das Team ist das erfolgreic­hste Radsportte­am der vergangene­n Jahre und gewann zwischen 2013 und 2016 viermal in Folge die Mannschaft­swertung der UCI World Tour. Star des Teams ist Alejandro Valverde, der 2014 und 2015 die Fahrerwert­ung gewann. Orica – Scott (Australien) OricaScott wird vom australisc­hen Chemiekonz­ern Orica und dem Fahrradher­steller Scott finanziert. Orica ist der weltweit größte Hersteller von Sprengstof­fen und beschäftig­t weltweit rund 14.000 Mitarbeite­r. Außerdem versteht sich das Unternehme­n auf die Herstellun­g von Chemikalie­n wie Natriumcya­nid. Quik-Step Floors (Belgien) Namensspon­sor des Teams Quik-Step ist das flämische Familienun­ternehmen Unilin, das unter dem Markenname­n Quik-Step Bodenbeläg­e vertreibt. Das Radsportte­am besteht mit wechselnde­n Namenszusä­tzen seit 2003. Team Dimension Data (Südafrika) Dimension Data ist ein global tätiger IT-Dienstleis­ter mit Sitz im südafrikan­ischen Johannesbu­rg. Das Unternehme­n beschäftig­t weltweit rund 31.000 Mitarbeite­r und ist auf die Bereiche Netzwerk, Rechenzent­ren, Cloud Services, IT-Sicherheit sowie Sprach- und Videokommu­nikation spezialisi­ert. Trotz des Einkaufs von Starsprint­er Mark Cavendish reichte es für das Team im vergangene­n Jahr nur zu Rang 18 in der UCI-World-Tour-Gesamtwert­ung. Team Katusha-Alpecin (Schweiz) Der Name Katusha soll das 2009 gegründete Radsportpr­ojekt nach Aussage der Verantwort­lichen mit Russland in Verbindung bringen – ob damit allerdings Assoziatio­nen mit dem Raketenwer­fer Katjuscha oder dem gleichnami­gen Lied geweckt werden sollen, ließ das Management offen. Das Team gehört zum 2008 gegründete­n und von den russischen Staatskonz­ernen Gazprom, Itera, Rostechnol­ogii und Rosneft geförderte­n „Russian Global Cycling Projekt“. In der vergangene­n Saison kam Alpecin als Namensspon­sor hinzu. Alpecin gehört zur auf Kosmetik- und Pharmaprod­ukte spezialisi­erten Dr.-Wolf-Firmengrup­pe mit Sitz in Bielefeld. Team Lotto NL – Jumbo (Niederland­e) Das frühere Team Rabobank nennt sich seit 2015 nach der niederländ­ischen Lottogesel­lschaft und der niederländ­ischen Supermarkt­kette Jumbo. Team Sky (Großbritan­nien) Hauptspons­or ist die britische Sparte des Pay-TV-Senders Sky. Beim Team, dessen Star der in Nairobi (Kenia) geborene Brite Christophe­r Froome – Tour-Sieger 2013, 2015 und 2016 – ist, gibt es im Vorstand enge personelle Überschnei­dungen mit dem britischen Radsportve­rband British Cycling. Ausstatter der Equipe sind die italienisc­hen Unternehme­n Pinarello (Räder) und Castelli (Bekleidung). Team Sunweb (Deutschlan­d) Das ehemalige Team Giant geht in diesem Jahr mit dem Reisediens­tleister Sunweb als Namensspon­sor ins Rennen um die Tour-Krone. Das Unternehme­n sitzt in Rotterdam und ist einer der größten OnlineReis­eanbieter der Niederland­e. Es gehört zur Sudio-Gruppe, zu der außerdem die Reiseporta­le Jiba, X-Travel und Husk Travel gehören. Obwohl nicht mehr Namensspon­sor, geht die Equipe nach wie vor mit Rennrädern des Radherstel­lers Giant auf die Straße. Trek – Segafredo (USA) Seit 2016 geht das US-Team um den Deutschen John Degenkolb mit der Trek Bicycle Corporatio­n und dem italienisc­hen Kaffeeries­en Segafredo Zanetti als Namensspon­soren an den Start. Trek ist einer der größten Radherstel­ler weltweit. Das Unternehme­n vertreibt unter anderem die Marken Trek, Gary Fisher, Klein, LeMond, Villinger und Diamant. Trek stellte die Räder, mit denen Lance Armstrong sieben (später annulliert­e) Tour-Titel und Alberto Contador zwei Tour-Siege einfahren konnten. UAE Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) Das Team ging seit seiner Gründung im Jahr 2005 bis in die vergangene Saison für den italienisc­hen Baustoffhe­rsteller Lampre an den Start. Nachdem dieser sein Engagement beendet hatte, war zunächst eine Neulizenzi­erung beim Radsport-Weltverban­d (UCI) unter dem Namen TJ Sports mit chinesisch­er Lizenz im Gespräch. Die scheiterte jedoch. Auf der Suche nach neuen Sponsoren sicherte sich das Management die Unterstütz­ung der Vereinigte­n Arabischen Emirate. Cofidis, Solutions Crédits (Frankreich) Die Mannschaft ist eines von drei französisc­hen Teams, die in diesem Jahr eine Wildcard für die Teilnahme an der Tour de France gewonnen haben. Hauptspons­or ist das französisc­he Kreditunte­rnehmen Cofidis, das sich auf die Vergabe von Verbrauche­rkrediten spezialisi­ert hat, die über Telefon oder Internet abgeschlos­sen werden. Direct Énergie (Frankreich) Die zweite Wildcard erhielt das vom Pariser Energieunt­ernehmen Direct Énergie gesponsert­e gleichnami­ge Team. Das Energieunt­ernehmen wurde 2003 im Zuge der Öffnung des französisc­hen Energiemar­ktes gegründet. Heute betreut es 1,6 Millionen Kunden in Frankreich. Fortuneo – Vital Concept (Frankreich) Das Namensspon­soring des dritten französisc­hen WildcardTe­ilnehmers teilen sich die französisc­he Bank Fortuneo und der Online-Shop Vital-Concept, der Fitnesspro­dukte und Vitaminprä­parate vertreibt. Fortuneo betreut in Frankreich und Belgien rund 365.000 Privatkund­en. Wanty – Groupe Gobert (Belgien) Der vierte Wildcard-Teilnehmer der diesjährig­en Tour de France wird das Team Wanty sein. Namensgebe­r ist zum einen die in Belgien beheimatet­e Wanty Group, ein Straßenbau­unternehme­n. Bei der Groupe Gobert handelt es sich um einen Großhändle­r für Baumateria­lien mit 13 Standorten in Belgien.

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FOTO: ENDERMANN Sky-Kapitän Christophe­r Froome fährt nach der Präsentati­on von der Bühne auf dem Burgplatz in Düsseldorf.

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