Rheinische Post Langenfeld

Strampeln für die Tour de France

- VON NORBERT KLEEBERG UND ANDRÉ SCHAHIDI

Norbert Kleeberg und André Schahidi sind die Strecke der zweiten Etappe in Ratingen vorgefahre­n.

RATINGEN Was die Rad-Profis bei der Tour de France können, können wir schon lange. Dachten sich zumindest Norbert Kleeberg (Ratinger Redaktions­leiter der Rheinische­n Post) sowie André Schahidi (Leiter der Regio-Sportredak­tion Mettmann). Okay, vielleicht nicht ganz so schnell. Und auch nicht ganz so weit. Aber ein paar Kilometer vielleicht?

Und so machten sich der Triathlet (Kleeberg, mit Helm) und Niederländ­er (Schahidi, stilecht mit Gazelle-Rad und ohne Helm) auf den relativ kurzen Weg, der die Tour anno 2017 durch Ratingen führt. Den Boden der Dumeklemme­rstadt betreten, pardon, befahren die Radler zuerst im Schwarzbac­htal. Und dort wird es erstens ziemlich hügelig und zweitens ziemlich rasant zugehen. Denn die Strecke in Ratingen gilt als schnell. Wenn die Fahrer aus dem engen Tal herauskomm­en, nehmen sie gleich an der A 44 eine Kurve und düsen über die Mettmanner Straße.

Bei Esprit müssen sie in einen Kreisverke­hr hineinfahr­en. Dies bedeutet: runter mit dem Tempo! Dann können sie wieder beschleuni­gen und nehmen Kurs auf die Industries­traße. Beim Versuch, das nachzustel­len, scheiterte das RPDuo erst einmal am Kreisverke­hr: Vorfahrt für Radfahrer gilt wohl erst am Wochenende – und Abbremsen am Kreisverke­hr halten Autofahrer für überbewert­et. Der Puls ging hoch – aber nicht vor Anstrengun­g.

Der Holland-Radfahrer kann dem Triathlete­n gut folgen. Das liegt auch daran, dass die Strecke in Ratingen flach und selbst mit dem Drei-Gang-Gazelle befahrbar ist.

Die nächste Kurve folgt. Man biegt ein auf die Düsseldorf­er Straße, vorbei am Stadttheat­er. Dort thront auch bislang der einzige „Schmuck“, der nur im Entferntes­ten an die Tour erinnert: Die Lichtinsta­llation in rot und grün wurde Mittwoch vorgestell­t. Was genau sie darstellen soll, weiß kein Mensch.

Überhaupt fällt auf, dass die Stadt zumindest entlang der Strecke noch nicht wirklich für aufhübsche­nde Elemente gesorgt hat. Die Installati­on ist – freundlich formuliert – gewöhnungs­bedürftig und die Frage, was sie genau mit der Tour zu tun hat, darf durchaus gestellt werden.

Aber Fähnchen, Banner, Plakate? Zumindest entlang der Strecke: Fehlanzeig­e. Eine Nachfrage bei der Stadt lehrt, dass sich daran bis Sonntag auch nichts mehr ändern wird. „Wir haben uns dafür entschiede­n, unsere Maßnahmen auf die gesamte Stadt auszubreit­en“, sagt Stephanie Engelhardt von der Stadt Ratingen. „Schmücken der Strecke selbst war allein schon aufgrund der sehr strengen Vorgaben ein Problem.“

Weiter geht die Tour. Der Europaring bietet die Gelegenhei­t, das Tempo anzuziehen. Wenn denn nicht die ganzen Baustellen wären. Kommen die noch weg bis Sonntag? An der Esso-Tankstelle lenken die Profis auf die Düsseldorf­er Straße ein. Das war’s auch schon: In rund sieben Minuten werden die Sportler durch Ratingen gejagt sein. Kleeberg und Schahidi brauchten etwas länger. Eine Bergwertun­g war auf den wenigen Kilometern nicht zu holen. Aber für das echte Spektakel werden die Profis dann sorgen.

Unser Video zur Tour durch Ratingen steht unter: www.rp-online.de/ratingen

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany