Rheinische Post Langenfeld

Vladlen Yurchenkos klare Kampfansag­e

- VON DORIAN AUDERSCH

Obwohl er seit seinem Wechsel nach Leverkusen bislang nur selten zum Einsatz kam, blickt der Ukrainer mit viel Optimismus auf die anstehende Saison. „Ich will voll angreifen“, kündigt der 23-Jährige an.

LEVERKUSEN Keine Frage: Bei der 0:3-Testspielp­leite gegen den Drittligis­ten Würzburger Kickers hat sich kein Spieler der Werkself mit Ruhm bekleckert. Der triste Auftritt war auch der intensiven Vorbereitu­ng geschuldet. Bayer geht nun in die dritte Trainingsw­oche. Es stehen in dieser Phase viele Einheiten auf dem Plan. Für Würzburg hingegen war das Spiel die Generalpro­be für den Start in die 3. Liga am Samstag.

„Man hat gesehen, dass Würzburg die fittere Mannschaft war“, sagt Bayers Trainer Heiko Herrlich. Das habe sich vor allem in der zweiten Halbzeit bemerkbar gemacht. Doch Trainingsv­orsprung und Müdigkeit wollte der 45-Jährige nicht als Erklärung für die deutliche Niederlage gelten lassen: „Von einer Mannschaft wie Bayer Leverkusen darf man erwarten, dass sie sich mehr wehrt. Wir waren zu ruhig auf dem Platz.“

Vladlen Yurchenko wirkte in der ersten Halbzeit mit, in der sich die Werkself einige gute Chancen erspielte. Zwar agierte der Ukrainer nicht so überzeugen­d wie beim 6:0 gegen den VfB Speldorf, bei dem er einen Foulelfmet­er verwandelt­e und auch sonst ein Aktivposte­n war. Aber er zeigte, dass mit ihm zu rechnen ist – auf und neben dem Platz.

„Ich will voll angreifen“, sagt der 23-Jährige. Ein neuer Trainer sei immer auch eine neue Chance. „Ich werde alles geben, um mir meinen Platz in der Mannschaft zu sichern.“Er fühle sich nach anfänglich­en Schwierigk­eiten inzwischen in Leverkusen sehr wohl und habe sich nie Gedanken über einen Wechsel gemacht. „Ich will mich hier durchbeiße­n“, betont der Ukrainer.

Vladlen Yurchenko

Bayer 04 und Yurchenko – das ist bisher keine Erfolgsges­chichte. Zur Saison 2014/15 kam er von Schachtjor Donezk zur Werkself. Sein Vertrag lief bis 2016 mit einer Option, auf 2018 zu verlängern, die Bayer 04 vor zwei Jahren zog. Die kommende Spielzeit wird also auch darüber entscheide­n, ob und wie es für den Ukrainer in Leverkusen weitergeht. Auf gerade einmal 13 Bundesliga­Spiele bringt es der 23-Jährige seit seinem Wechsel an den Rhein. Dabei gelang ihm ein Treffer.

Warum er unter Ex-Coach Roger Schmidt nur selten zum Einsatz kam, kann sich Yurchenko nicht erklären. „Ich weiß es nicht. Immer, wenn ich gut gespielt habe, dachte ich, dass ich jetzt dran wäre. Aber es war dann doch nicht so“, fasst er seine Erfahrung der vergangene­n Jahre zusammen. Zudem habe er Pech mit Verletzung­en gehabt. Unter anderem setzte ihn ein Haarriss im Wadenbein lange außer Gefecht.

Durch den Weggang von Hakan Calhanoglu haben sich die Reihen im üppig besetzten Mittelfeld der Werkself etwas gelichtet. Nach wie vor denkbar ist ein Wechsel von Kevin Kampl, auch nachdem sich die China-Option zerschlage­n hat. Laut Sportchef Rudi Völler gibt es weitere Interessen­ten. Für Yurchenkos Ambitionen wäre das förderlich. In den vergangene­n Jahren kam er als zentraler Mittelfeld­spieler mit eher offensiver Ausrichtun­g wohl auch wegen der namhaften Konkurrenz nicht zum Zug. Er sieht sich „eher als Achter oder Zehner“, wie er sagt. Aber auch als offensiver Part einer Doppel-Sechs. Letzteres, sagt Herrlich, sei Yurchenkos Stärke. „Aber ich traue ihm auch einige andere Positionen zu“, betont der Coach.

Die nächste Chance, sich zu beweisen, erhält Yurchenko bereits am Mittwoch. Dann testet die Werskelf in Bonn gegen den Regionalli­gisten Bonner SC (18.30 Uhr).

„Ich werde alles geben, um mir meinen Platz in der Mannschaft

zu sichern“

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