Rheinische Post Langenfeld

Eine Golfrunde fürs Geschichts­buch

- VON ECKHARD CZEKALLA

SOUTHPORT/DÜSSELDORF Branden Grace gab sich ahnungslos, wenngleich er von Beginn an fühlte, dass es eine großartige Runde war. „Mein Caddie hat mir zum Rekord gratuliert, bis dahin hatte ich keine Ahnung“, sagte der Südafrikan­er, nachdem er sich auf dem Par-70Kurs des Royal Birkdale Golfclubs in Southport in die Geschichts­bücher gespielt hatte. 62 Schläge hatte der 29-Jährige für die 18 Bahnen benötigt – Bestwert in der Geschichte der Major-Turniere.

Die begann 1860, als die British Open ihre Premiere erlebten. Es folgten die US Open (1895), die PGA Championsh­ip (1916) und – 1934 – das US Masters. 441 Turniere wurden bislang gespielt, 31 Mal beendeten Spieler dabei ihre Runde mit 63 Schlägen. Fast hätte Grace gar keine Chance gehabt, sich derart ins Rampenlich­t zu spielen. Mit 144 Schlägen schaffte er nach zwei Runden gerade noch den Cut und durfte das Turnier zu Ende spielen. Die perfekte Runde spülte die Nummer 35 der Weltrangli­ste von Platz 45 auf Rang fünf. Am Ende belegte er mit 276 Schlägen den sechsten Platz, den er sich mit vier Mitbewerbe­rn teilte.

Um den Sieg beim mit rund 8,8 Millionen Euro dotierten Turnier aber spielten andere. Letztlich setzte sich der 23 Jahre alte Jordan Spieth durch. Der Texaner, der vor zwei Jahren das Masters und die US Open gewinnen konnte, war mit drei Schlägen Vorsprung auf seinen Landsmann Matt Kuchar auf die Schlussrun­de gegangen. Kuchar übernahm sogar die Führung, lag am Ende der 18 Bahnen aber mit 271 Schlägen nur auf Rang zwei. Spieth, der 1,62 Millionen Euro für den Sieg kassierte, erreichte mit drei Schlägen weniger das Clubhaus.

Martin Kaymer, der nach zwei 72er-Runden nur knapp den Cut geschafft hatte, steigerte sich. 70 Schlägen am Samstag folgten 68 –

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FOTO: AP Branden Grace bei den British Open in Southport.

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