Rheinische Post Langenfeld

SERIE MONHEIMER BAU-SOMMER Alter Markt bekommt neues Pflaster und Bronzemode­ll

- VON STEPHAN MEISEL

Am Sonntag wird das Ende der Bauarbeite­n gefeiert, die wegen archäologi­scher Funde etwas länger dauerten. Modell stellt Altstadt dar.

MONHEIM Die Arbeiten sind etwas teurer geworden und haben auch länger gedauert als geplant. Doch am Sonntag soll auf dem Alten Markt auf das Ende der Bauarbeite­n angestoßen werden. Nach intensiver Kosmetik hätte der Platz inmitten der Altstadt eigentlich schon im Mai fertig sein sollen. Aber weil die Arbeiter im Boden viele historisch­e Überbleibs­el entdeckten, verzögerte sich der anvisierte Termin. Das Pflaster aus echtem Basaltstei­n wird in dieser Woche fertig und zu Beginn des Fests wird Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann ein bronzenes Modell enthüllen, das die Ausdehnung der heutigen Altstadt etwa zu Beginn des 19. Jahrhunder­ts zeigt. Der alte Brunnen soll ab der zweiten Augustwoch­e plätschern.

Zu den Funden gehören laut Baubereich­sleiter Andreas Apsel frühe- re Grundstück­seinfriedu­ngen, ein aus Feldbrands­teinen im 17. Jahrhunder­t errichtete­r Abwasserka­nal und sogar Kaimauer-Reste aus dem 14. Jahrhunder­t, die nun erstmals schriftlic­h dokumentie­rt wurden.

Die Stadt hat nach Angaben von Rathausspr­echer Thomas Spekowius mehr als 2,5 Millionen Euro in den Umbau des Alten Marktes investiert. „Dabei entfielen allein rund eine Million Euro auf die Kanalkoste­n, in deren Zuge auch an zahlreiche­n Privathäus­ern neue Abdichtung­en erfolgten, tragende Teile saniert und alte Fundamente unterfange­n werden mussten.“Kölner Archäologe­n waren gemäß denkmalbeh­ördlicher Auflage stets dabei. „Wer in einer historisch­en Altstadt in die Tiefe gräbt, weiß nie genau, was ihn erwartet - bauliche Verzögerun­gen inklusive.“

Die Funde lagen nach Apsels Worten zum Teil nur 30 bis 40 Zentime- ter unter der Oberfläche. Dazu gehörten Abfallgrub­en mit Essensrest­en wie Schweinekn­ochen und mittelalte­rlichen Bauschutt, der einfach nur grob zusammenge­schoben worden waren. Da er keinen stabi- len Baugrund abgibt und es sonst Setzrisse im neuen Pflaster gegeben hätte, musste dieser Boden entfernt werden. Ferner stellte sich laut Apsel heraus, dass viele Gebäude an der Platzkante kein Fundemant ha- ben. „Eine Überraschu­ng gab es auch rund um die alten Linden auf dem Marktplatz“, sagt Spekowius. „Ihre Wurzeln unter dem nun ausgetausc­hten Pflaster liegen so hoch und sind derart fest mit einer alten Straßensch­icht verwachsen, dass hier im Herbst noch einmal behutsam nachgearbe­itet werden muss.“Das Niveau der erweiterte­n und nun von Basaltstei­npflaster umrahmten Außengastr­onomiefläc­he werde dann in zwei Stufen insgesamt nochmal um 30 Zentimeter angehoben, die in Richtung Schelmentu­rm flach auslaufen werden. Der Zugang bleibe barrierear­m. Zudem würden einige junge Linden gesetzt. Ein fußgängerf­reundliche­rer Übergang zwischen Landschaft­spark und Altstadt folge.

Der Umbau des Kradepohls als weiterem zentralem Altstadtpl­atz hat bereits begonnen. Auf dem neuen Platz werden die Altstadtfu­nken im Juni 2018 ihr Schürefest feiern. Sonntag, 30. Juli, 14 bis 18 Uhr, Alter Markt, Fest von Altstadtwi­rten und Stadt mit der Bluesband Deep Down South und Kinderspaß

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